Wels - Attacken auf Passanten in der Altstadt von Wels in Oberösterreich haben in der Nacht auf Samstag laut Polizei drei Verletzte gefordert. Eine antifaschistische Gruppierung erklärte, es habe sich um einen Überfall von Neonazis gehandelt. Das wollte die Polizei so nicht bestätigen.

Die Polizei präzisierte am Sonntagabend, dass noch keine Verdächtigen festgenommen wurden. Jedoch seien zwei der Verdächtigen identifiziert. Wenn man ihrer habhaft werde, werde man auch die übrigen zwei ausforschen können. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir alle haben", hielt ein Polizeisprecher fest.

Verdächtige werden gezielt gesucht

Demnach seien die zwei als verdächtig geltenden amtsbekannten 23-Jährigen in der Nacht, in der die Attacken verübt wurden, von Beamten nur perlustriert worden. Weil zu diesem Zeitpunkt noch kein Verdacht gegen sie bestand, wurden sie nicht festgenomen. Die Polizisten hielten aber ihre Daten fest. 

Später wurde aufgrund der Täterbeschreibungen von Zeugen klar, dass es sie zum Kreis der Verdächtigen gehörten. Nach ihnen werde jetzt gezielt gesucht. Sie sollen festgenommen und verhört werden. Dann werde man auch rasch die beiden anderen an den Taten Beteiligten, einen jungen Mann und ein Mädchen, identifizieren können, war sich die Polizei Wels sicher.

Wahllos auf Passanten eingeschlagen

Laut Polizei haben drei Männer und ein Mädchen Samstag früh um 1.40 Uhr vor einem Lokal in der Altstadt sowie auf einer Straßenkreuzung wahllos auf Passanten eingeschlagen. Drei Verletzte wurden in das Klinikum Wels eingeliefert. Einer der Betroffenen musste mit Kopfverletzungen stationär aufgenommen werden.

Eine antifaschistische Gruppierung sprach hingegen von "Angriffen von Neonazis". Die Täter, die wegen ihrer Kleidung eindeutig der rechten Szene zuzuordnen gewesen seien, hätten mindestens sieben Personen verletzt. Diese jüngste Gewalteskalation werde von der Polizei massiv heruntergespielt, kritisierten sie in einer Presseaussendung am Sonntag. (APA)