Klangverschmelzung beim Eröffnungskonzert in Lunz - unter anderem mit Esmeraldas Taxis.

Foto: Wellenklänge

Lunz am See - Lunz am See ist in den Monaten Juli/August - wer einmal dort war, weiß es - ein Hot Spot der Coolness; ein Ort, bei dem die Bezeichnung Sommerfrische (mit Betonung des zweiten Wortteils) wirklich noch Sinn macht. Vom Dreier des famosen Strandbades in das gefühlte zehn Grad kalte Wasser des Lunzer Sees zu köpfeln ist wundervoll und kann als Test, ob die Pumpe noch was aushält, wärmstens empfohlen werden.

Seit 15 Jahren gibt es an diesem schönen Ort nun schon das von Suzie Heger initiierte und geleitete Festival "Wellenklänge", seit Juli 2004 gibt es zudem noch die wunderschöne, von Hans Kuppelwieser entworfene Seebühne. Man kann da, vorbei an den Künstlerinnen und Künstlern, den Blick über grüne Wasser und Wälder gleiten und die Seele so zum lang ersehnten Baumeln finden lassen.

"Schaumkronen für Sirenen" lautet das Motto der Wellenklänge 2011. Sirenen, heute ausschließlich scheußliche Alarmierungsmittel, waren zu griechisch-mythologischen Zeiten Fabelwesen, die mit zauberhaftem Gesang Seefahrer anlockten und deren Schiffe an Klippen ihrer Insel zerschellen machten. Auch scheußlich, eigentlich.

In Lunz am See sollen die Sirenen statt Seefahrern Musikinteressierte anlocken: Konkret locken etwa Performerin Astrid Walenta, die polnische Jazz-Sängerin Aldona sowie die Schweizerin Erika Stucky. Mit Agnes Palmisano kann im Rahmen eines Workshops gedudelt und gejodelt werden, genauso wie mit Jazz- und Pop-Sängerin Stella Jones in die Welt des Showbusiness geblickt werden kann. Und Willi Resetarits kommt gegen Schluss. Gibt es auch männliche Sirenen? Zum Finale der Wellenklänge wird man es wissen.  (Stefan Ender / DER STANDARD, Printausgabe, 8.7.2011)