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Hunderttausende historische Schätze lagern im Vatikanischen Geheimarchiv, hundert davon werden im kommenden Jahr der Öffentlichkeit präsentiert.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

Vatikanstadt - Das Vatikanische Geheimarchiv stellt im kommenden Jahr erstmals 100 ausgewählte Dokumente für eine Ausstellung zur Verfügung, wie Kathpress am Mittwoch verkündete. Von Februar bis September 2012 sollen in den römischen städtischen Kapitolinischen Museen unter anderem Akten aus dem Galileo-Galilei-Prozess (1616-1633), die Absetzungs-Bulle Kaiser Friedrichs II. von 1245 und der Brief englischer Parlamentsmitglieder an Papst Clemens VII. mit der Bitte um die Annullierung der Ehe von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon gezeigt werden.

Anlass der Schau "Lux in arcana - das Vatikanische Geheimarchiv präsentiert sich" ist der 400. Jahrestag der Gründung des päpstlichen Privatarchivs durch Paul V. (1605-1621).

Auch einige der bislang für die Forschung nicht zugänglichen Dokumente aus dem Pontifikat Pius XII. (1939-1958) aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sollen gezeigt werden. Dabei handle es sich um "emotionale Dokumente" wie Fotografien und Tagebücher, so der Präfekt des Geheimarchivs, Bischof Sergio Pagano, gegenüber Journalisten.

Schriftstücke zu Pius XII.

Zudem kündigte Pagano an, dass die bisher unter Verschluss gehaltenen Schriftstücke aus den Jahren des Pacelli-Pontifikats in drei bis vier Jahren für die Wissenschaft freigegeben werden könnten. Die Sortierungsarbeiten im Archiv seien dann abgeschlossen; die Entscheidung über eine Freigabe sei jedoch dem Papst vorbehalten. Nach vierjährigem Studium der Akten könne er, Pagano, sagen, dass diese vatikanischen Dokumente einen weiterführenden Beitrag zu den bereits veröffentlichten Archiven anderer Länder leisten könnten.

Sie behandelten viele der Fragen, die derzeit unter Historikern diskutiert würden, für deren Klärung bisher jedoch eine solide Quellengrundlage fehle. Die zusätzlichen Akten über Pius XII. werden nach den Worten des Bischofs "einige historische Fakten" vervollständigen. Insbesondere die Rolle vieler Botschafter in diesem Zeitraum werde durch sie beleuchtet, sagte Pagano. (red/APA)