Wenn die WESTbahn ab 11. Dezember die Strecke Wien - St. Pölten - Amstetten - Linz - Wels - Attnang-Puchheim - Salzburg aufnimmt, dürfte sie nicht nur beim Preis punkten. Auch das Service solle jenes der ÖBB übertreffen.

So kostet die 312 Kilometer lange Strecke exakt den Halbpreis eines Einzelfahrtickets der Bundesbahn, nämlich 23,80 Euro. Eingesetzt werden sieben Doppelstockzüge, die barrierefrei bestiegen werden können und die die Strecke von Wien nach Salzburg in 2 Stunden und 57 Minuten bewältigen sollen.

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Von den knapp 200 Mitarbeitern sollen 85 Prozent direkt beim Fahrgast in den Zügen sein. Pro Waggon soll es einen  Kundenbetreuer geben. Als besonderes Service steht für die Bahnreisenden gratis Internet (WLAN) zur Verfügung.

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Der letzte Zug aus Wien (23.12 Uhr) und aus Salzburg (Abfahrt um 21.50 Uhr) endet jeweils in Linz. Der erste Zug von Salzburg startet um 5.50 Uhr, der erste in Wien um 6.16 Uhr.

In vier von sechs Waggons befindet sich eine Snackbar. Der Kunde kann zwischen der Westbahnklasse und der Westbahn Clubklasse wählen, die noch mehr Komfort bieten soll.

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Damit die Westbahn bei gleichen Preisen nicht ähnliche Verluste einfährt wie die angeschlagenen Bundesbahnen, soll das Unternehmen sehr schlank aufgestellt sein. "Wir haben keine Mitarbeiter, die an Bahnhöfen herum sitzen, unser Personal ist im Zug. Damit ersparen wir uns Beschäftigte, die in den Bahnhöfen Tickets verkaufen und Automaten warten", so WESTbahn-Geschäftsführer Stefan Wehinger. Außerdem sollen die Westbahn-Schaffner auch kleine Reinigungsarbeiten übernehmen.

Im Gegensatz zur ÖBB kommen die Mitarbeiter der Westbahn zu Dienstschluss  an ihrem Ausgangsbahnhof an, wodurch sich der ÖBB-Konkurrent die Kosten für die Hotelübernachtung des Personals erspart.

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Die Züge und die Vorbereitung auf den Start lässt sich das Unternehmen 130 Millionen Euro kosten. Die Doppelstockzüge werden von der Firma Stadler in Altenrhein/Schweiz gefertigt. Danach absolvieren die Züge Testfahrten in der Schweiz, ab Sommer auch in Österreich.

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Die WESTbahn muss dem Staat - genauso wie die ÖBB - drei Euro "Schienenmaut" pro Kilometer Schiene zahlen. Das derzeit größte private Bahnunternehmen ist der Betreiber des Wiener "Flughafenzuges" CAT.

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Die Vorbereitungen bis zum Start im Dezember laufen laut WESTbahn-Sprecher Manfed Mader nach Plan. "Wir werden pünktlich am 11. Dezember 2011 dreizehn Mal am Tag einen Bahnverkehr zwischen Wien und Salzburg
anbieten." (APA/red)

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