Wolfgang Muthspiel beim Jazzfest Wien.

Foto: R. Rygalyk

 Am Freitag hebt mit dem schnellfingrigen Gitarristen Al DiMeola und dem gerne auf Kuschelkurs mit dem Publikum gehenden Saiten-Kollegen Earl Klugh das Defilee der Pop- und Jazzstars in der Staatsoper an, das im Anschluss auch Begegnungen mit Seal (2. 7.), Bryan Ferry (3. 7.), Madeleine Peyroux und Till Brönner (4. 7.) sowie Omara Portuondo und Chucho Valdés (5. 7.) bringt, während Thomas Quasthoff sein Konzert nach einer Kehlkopfentzündung auf 2012 verschieben musste.

Teils interessante Performances versprechen die "Nebenschauplätze" : Im Porgy & Bess unternehmen am Freitag Saxofonist Herwig Gradischnig, Gitarrist Frank Schwinn und Schlagzeuger Herbert Pirker den Versuch, dem Kino-Topos der landschaftlichen Weite irgendwo im Nirgendwo zwischen den Begriffen "Country"  und "Western"  auf die Spur zu kommen.

Zu diesem Thema hätte wohl auch Gitarrist Terje Rypdal einiges zu sagen, der Montag ebenda mit Trompeter Palle Mikkelborg Szenen aus der skandinavischen Sphären-Prärie imaginiert (4. 7.). Gespannt sein darf man zudem auf das Zusammentreffen des heimischen Gitarristen-Aushängeschilds Wolfgang Muthspiel mit dem türkischen Pianisten-Tausendsassa Aydin Esen (5. 7.) und das Österreich-Debüt der ein melodisch klischeefreies, bluesgeerdetes Altsaxofon blasenden US-Newcomerin Tia Fuller (7. 7.).

Einen Tag zuvor bestreiten das Radio String Quartet Vienna und das von Saxofonist Emile Parisien geleitete Syndicate den zweiten Teil der Zawinul Music Days im Gedenken an Erdbergs weltberühmten Musikexport (6. 7.). Im Reigen werden hingegen die Blues-Größen John Lee Hooker jr. (5. 7.) und Walter Trout (6. 7.) erwartet.

Und im Jazzland ist von Dienstag bis Freitag der James-Brown-geeichte Saxofonist Pee Wee Ellis in ungewohnter Rolle zu hören: Begleitet vom Fritz Pauer Trio, unterzieht der 70-Jährige Piècen aus dem American Songbook wohl nicht gänzlich Funk-freien Exegesen. (felb/ DER STANDARD, Printausgabe, 1.7.2011)