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Das filigran gearbeitete, kostbare Schmuckstück stammt aus dem 11. Jahrhundert.

Foto: Archiv

Köln - Archäologen haben in einem ehemaligen mittelalterlichen Abwasserkanal in Köln ein kostbares Kleinod geborgen: Wie der Ausgrabungsleiter Sven Schütte am Dienstag berichtete, wurde ein gut erhaltener Goldohrring bei der Ausgrabung in der Kölner Altstadt entdeckt. Der Ohrring hat die Form einer Mondsichel und besteht aus rund acht Gramm Gold sowie mehreren Edelsteinen und Glasperlen. Er stammt laut Bodenanalysen aus dem späten 11. Jahrhundert. Was der Ring heute wert ist, konnte Schütte nicht sagen. Im Mittelalter hätte man sich davon aber mehrere Häuser kaufen können.

"Jahrhundertfund"

Ohrringe dieser Machart wurden den Angaben zufolge in Europa erst vier Mal gefunden. Lothar Lambacher, Experte für mittelalterliche Goldschmiedekunst, beschrieb das Schmuckstück daher als "Jahrhundertfund". Der Ausgrabungsort befindet sich direkt vor dem Historischen Rathaus Kölns. Dort lag im Mittelalter das Judenviertel. Die jüdische Gemeinde in Köln war die älteste nördlich der Alpen. Als die reiche Stadt im 14. Jahrhundert von der Pest heimgesucht wurde, wurden die Juden jedoch als Schuldige verleumdet und vertrieben. (red/APA)