Forscher der TU Wien konnten zeigen, wie Graphen Licht außerordentlich rasch in elektrische Signale umwandeln kann.

Bild: TU Wien

Wien - Viele technische Hoffnungen werden in das als "Wundermaterial" geltende Graphen gesetzt. Die nur eine Atomschicht dünne, wabenförmige Kohlenstoff-Struktur weist nämlich zahlreiche bemerkenswerte Eigenschaften auf, für deren Entdeckung im Vorjahr der Physiknobelpreis vergeben wurde.

Eine neue haben nun Wissenschafter der TU Wien herausgefunden. Bereits im Vorjahr war ihnen der Nachweis gelungen, dass Graphen in der Lage ist, Licht sehr schnell in elektrische Signale umzuwandeln. Allerdings konnte damals die genaue Reaktionszeit noch nicht bestimmt werden.

Mit aufwendigen technischen Tricks zeigten die Forscher nun im Fachblatt "Nano Letters", dass die Reaktionszeit von Graphen bei 2,1 Picosekunden (Millionstel einer Millionstelsekunde) liegt. Anders ausgedrückt können die von der TU Wien hergestellten Detektoren bis zu einer Frequenz von 262 Gigahertz verwendet werden. Damit läge die theoretisch erreichbare Obergrenze der Datenübertragung bei mehr als 30 Gigabyte pro Sekunde in einem Wellenlängenbereich. Kommerzielle Systeme würden derzeit einen Wert von 1,2 Gigabyte erreichen.

Damit könnte der Datenaustausch zwischen Computern wesentlich verbessert werden. Inwieweit dies technisch auch tatsächlich umsetzbar ist, wird sich nach Angaben der Wissenschafter indes erst zeigen. (tasch, APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28. Juni 2011)