"Die Bodenfreiheit ist unverändert gegenüber dem Fronttriebler. Das soll ja kein Geländewagen sein." Bei der Präsentation in und um Barcelona machte Seat gleich einmal klar, was der Allrad-Alhambra kann und soll - und was nicht.

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Ins schwere Gelände zum Beispiel. Dafür gibt es andere Autos. Hingegen mit Bodenhaftungskünstler wäre die Stoßrichtung schon recht gut umrissen.

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Und damit sind die Spanier praktisch allein auf weiter Flur. Denn im Bereich der klassischen Minivans, also Ford Galaxy, Renault Espace und Konsorten, gibt es nur einen einzigen echten Gegner, der auf Antrieb auf allen vieren setzt, und das ist das Schwestermodell VW Sharan 4motion.

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Der Ansatz klingt klug, für Länder wie Österreich nämlich, mit richtigen Bergen, richtigen Wintern und nicht selten richtig nassen und richtig glatten Straßen. Dann ist Traktion gefragt, und die stellt der Alhambra Allrad mittels 4WD System Haldex zur Verfügung. Leitet im Bedarfsfall blitzartig, voll automatisch, elektronisch gesteuert, bis zu 50 Prozent der Antriebsleistung nach hinten.

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Dem Wagen ist somit ganz egal, was da kommen mag - an schlechten Wegen oder Wetter. Er ist für fast alles gerüstet. Kombiniert ist die Allradtechnik mit dem 2,0-Liter-Common-Rail-TDI in 140-PS-Leistungsstufe mit 6-Gang-Schaltung (DSG gibt's nicht), und das alles harmoniert prächtig, so jedenfalls die ersten Testeindrücke.

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Erkauft ist das Mehr an Traktion, an Allwetter- und Allwegetauglichkeit mit 120 kg Mehrgewicht. Der Mehrverbrauch hält sich in Grenzen: 6,0 l / 100 km im Normtest genehmigt sich der Allradler, der ident motorisierte Fronttriebler konsumiert mit 5,5 einen halben Liter weniger

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Die Neologisten unter den Marketingheinis haben einen feinen Begriff kreiert für diese ihre "Kombination von erstklassiger Technik und Vergnügen", nämlich: "Enjoyneering." Hm. Wem so was nur einfällt.

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Das soll die Qualitäten des Seat-Minivans aber nicht schmälern, denn der Alhambra ist ein rundum gelungenes Großraumvehikel, praktisch und durchdacht wie nur was - und dabei noch um etliches günstiger als der ident motorisierte Sharan 4motion: Der kostet 38.620 €, Seat unterbietet diese Ansage mit einem Einstiegspreis von 35.200 deutlich, 3420 € Imageaufschlag zahle, wer da will.

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Als weitere Alhambra-Neuheit wäre zu vermelden, dass es den 2,0 TDI jetzt auch mit 115 PS gibt. Ab 31.900 €. Ende der Durchsage. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/17.06.2011)

Informationen:
Seat

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