Die Ausrüstung mit der die Forscher die Quantenkryptographie "geknackt" haben.

Foto: NTNU Info/Geir Mogen

Eigentlich soll Quantenkryptographie eine wirklich abhörsichere Datenübermittlung bringen - dies zumindest in der Theorie. In der Praxis sind die bislang etablierten System hingegen sehr wohl angreifbar, und dies nicht nur auf dem Papier sondern auch ganz praktisch, wie nun ein Experiment von Forschern der Universitäten Trondheim und Singapur demonstriert.

Abhören

Bei diesem ist es gelungen ein 290 Meter langes Glasfaserkabel unbemerkt anzuzapfen, und dort die Kommunikation mitzulesen. Eigentlich sollten solche Angriffe durch die Funktionsweise von Quantenkryptographie unmöglich sein, verändert jedes Mitlesen doch unweigerlich das eigentliche Signal. Die Forscher bedienten sich nun eines Tricks, um diese Hürde zu überwinden: Mithilfe von Fotodioden wurde der Empfänger quasi "geblendet", so dass dieser nicht mehr zwischen den einzelnen Photonen unterscheiden kann und keinen "Verdacht schöpft".

Verbesserung

Wie die konkrete Implementation des Angriffs schon nahelegt, gehen die beiden Forscher davon aus, dass es sicher hierbei um ein reines Implementationsproblem bei aktuellen quantenkryptographischen Systemen handelt. Insofern versteht man die eigene Arbeit auch als Teil zur weiteren Verbesserung solcher Verschlüsselungsmethoden. (red, derStandard.at, 20.06.11)