Brigitte Xander.

Foto: ORF

Programmieren ist ein hartes Geschäft. Leicht setzen sich Fernsehmanager in die Nesseln, wenn Abläufe nicht passen. Eine Wissenschaft, es so zu können, dass alle zufrieden sind. Respekt gebührt jenen, die sich um die Nischen kümmern. Mäuschen hätten vermutlich ihren Spaß, wohnten sie Entscheidungen bei, was wann zu spielen ist. Fallen sie am runden Tisch? Nach Marktforschungen? Eher nicht. Oder trifft sie doch der einsame Fernsehmanager, der sich gern an früher erinnert? Warum etwa Uraltware wie "Bitte zu Tisch" ab 22.45 Uhr auf TW1-Zuschauer wartet, bleibt unergründliches Geheimnis.

Egal, es hat Spaß gemacht. In der Kochsendung "Bitte zu Tisch" lud Brigitte Xander zwei Gäste ein, die sich inhaltsleerem Smalltalk hingaben und dazwischen kochen mussten, wobei es meistens darum ging, fix und fertig vorbereitete Speisen ins Backrohr zu schieben und wieder herauszuholen. "Wir haben ein bissl gezaubert", sagte dann die Gastgeberin.

Diesmal saßen einander eine sichtlich gelangweilte Marianne Mendt und ein frisch gefönter Fredl Fesl gegenüber. Fesl, das war der Bayer mit Gitarre, Vollbart und einem in den 1980ern ungeheuer populären Song über defekte Autos ("Ein Auto, das nicht fährt ..."). Mendt kochte Karfiol mit Parmesan, Fesl "Holzhackersteak", das aus einem Seidl Schweineschmalz, Erdäpfel und Speck bestand. Es kam nicht so gut an: "Schon sehr stark", stöhnte Xander. "Ein Biss 3400 Kalorien", vernichtete Mendt die Speise. Fesl nahm einen kräftigen Schluck aus dem Maß Bier. Gerülpst hat er nicht. Es war trotzdem schön. (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 18./19.6.2011)