Das Internet hat schon aus so manchen Normalverbrauchern - mehr oder weniger freiwillig - einen Star gemacht, man denke nur an die bekannte Apple Switch-Kampagne-Heldin Ellen Feiss. Nun sorgt ein anderer "Held" für Aufsehen - das "Star Wars Kid".

Es begann mit einem Schulprojekt

Die Geschichte begann mit einem Schulprojekt: Ein 15-jähriger Kanadier übt mit einem Besenstiel, der ein zweiseitiges Laserschwert - bekannt vom Star Wars-Bösewicht Darth Maul in Episode 1 - darstellen soll, einige Kampfszenen aus dem bekannten Kinofilm. Dabei wird heftig geschnauft und geschrieen. So weit, so gut, doch - im Nachhinein - dummerweise filmt sich der Schüler dabei.

Ein Freund, ein echter Freund...

Die Videokassette war eine Leihgabe eines Freundes und wie sich das unter Freunden gehört, gab Ghyslain, so der Name des Schülers aus Quebec, diese auch wieder zurück. Der Freund legte die Videokassette weg und einige Monate vergingen - bis das Tape den Weg zurück in den Videorekorder fand. Der "Freund" - laut amerikanischen Presseberichten ist er diese Bezeichnung von Ghyslains Seite inzwischen los - entdeckte die nichtgelöschte Sequenz und bot das Video nun in diversen Tauschbörsen zum Download an.

Zum Film - folge diesem Link

Bei KaZaA entdeckte der Betreiber des Blogs www.waxy.org das Video und erstellte einen Remix mit professioneller Aufbereitung. Musik und Star Wars-Spezialeffekte wurden hinzugefügt und das Video erstrahlte in neuem Glanz. Noch folgte eine regelrechte Download-Welle und das Interesse am Video wurde größer und größer.

Als auch noch Fark.com auf die Download-Datei hinwies, wurde der Streifen alleine bei waxy.org soll mehr als 1,2 Millionen Mal heruntergeladen. Zahlreiche Mirrors wurden daraufhin ins Netz gestellt.

Ungewollte Popularität

Schon bald wurden auch die Medien auf das Video aufmerksam und hefteten sich an die Spur des Schülers. In unzähligen Interviews, unter anderem mit der New York Times und BBC, hat der Junge seine Geschichte erzählt. Verständlicherweise sind ihm das Video und die Entwicklungen rund um seine Star Wars-Kämpfe sehr peinlich. In einem Interview mit der New York Times sagt Ghyslain: "Die Leute lachen mich aus, dabei ist diese Sache überhaupt noch komisch".

Das Gewissen

Entgegen vielfacher Meinung gibt es im Internet hin und wieder dann doch noch Moral und Gewissen - und so starteten waxy.org und andere Blog-Betreiber eine interessante Aktion. Sie richteten ein Spendenkonto ein und sammeln für Ghyslain. Bislang sollen dort bereits rund 4000 Dollar an Spenden eingegangen sein. (grex)