Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv

Bild nicht mehr verfügbar.

Internationale Sommerakademie/ Initiative Architektur (Hg.):
"After Shopping"
Pustet, Salzburg 2003
120 Seiten, 20 Euro

Foto: Archiv
Wenn Raum- und Stadtplaner vom "Speckgürtel" sprechen, haben sie eine klare Begriffsdefinition vor Augen: Sie meinen jenen Bereich der globalisierten, äußeren Peripherie von Städten, in der sich Shoppingcenter und Gewerbebetriebe angesiedelt haben - in architektonisch überwiegend grauslichen Zweckbauten, ohne Rücksicht auf Verkehrsanbindung, Landschaftsschutz oder die wirtschaftliche Ausdünnung der Zentren.

Dass die Stadt Salzburg immer wieder als typisches Anschauungsobjekt für diese Art von Entwicklung genommen wird, kommt nicht von ungefähr: Die herausragende Landschaft und die historische Bedeutung der Altstadt stehen in besonders scharfem Kontrast zu den Geschwüren in der Peripherie.

Der vorliegende Band zum Thema ist aus einem Projekt der Meisterklasse Architektur an der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst im Sommer 2001 hervorgegangen. Leiter der Klasse war Richard Plunz, Architekturprofessor an der Columbia University New York.

Jenen, die sich regelmäßig mit der Materie befassen, wird die Publikation kaum neue Erkenntnisse vermitteln. Herausragend ist die Studie aber wegen ihrer künstlerischen Präsentation. Wenn die idyllische Stadtansicht, die sich auf den Mozartkugelverpackungen findet, grafisch über eine Agglomeration von Fertigteilhallen am Stadtrand gelegt wird, sagt das vielleicht mehr als ein mehrseitiger Aufsatz. Ähnlich gelungen ist beispielsweise auch die künstlerische Umsetzung zum Thema "Zersiedelung" beziehungsweise "Verdichtung": Immerhin sind 51 Prozent aller Wohnbauten Einfamilienhäuser, in denen aber nur 17 Prozent aller Wohnungen zu finden sind. (DER STANDARD, Printausgabe, 20.5.2003)