Linz - Das umstrittene Metal-Festival "Northern Lights" findet wie geplant am 24. und 25. Juni in Reichenthal (Bezirk Urfahr-Umgebung) statt - allerdings mit drei Bands weniger. Diese seien als rechtsextrem bezeichnet worden und dürften deshalb nicht teilnehmen. Das teilte Bürgermeister Karl Jaksch (ÖVP) als zuständige Veranstaltungsbehörde am Mittwoch mit. Die Kritik riss unterdessen nicht ab, die Sozialistische Jugend (SJ) plant für den zweiten Festivaltag eine Kundgebung auf dem Marktplatz der Gemeinde.

SPÖ, Grüne, KPÖ, ÖH Linz und ÖGB hatten ein Verbot der Veranstaltung gefordert. Die SJ kündigte am Mittwoch in einer Presseaussendung eine "Antifaschistische Kundgebung" an, die örtlichen Sozialdemokraten und das Antifa-Netzwerk in Oberösterreich unterstützen die Aktion. Oberösterreich dürfe keinen Nährboden und keine Bühne für rechtsextreme Umtriebe bieten, betonte die oberösterreichische SPÖ-Abgeordnete Sonja Ablinger, die sich auch von Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) "klare Worte" erwartet. "Neonazi-Bands und aggressive Hetze dürfen nicht geduldet werden", verlangte das Mauthausen Komitee in einer Aussendung ein Verbot der Veranstaltung.

Bürgermeister Jaksch: "Unpolitische Veranstaltung"

"Das ist ein politisches Thema geworden", kommentierte Jaksch die Diskussion um das Festival. Es werde eine "unpolitische Veranstaltung" ohne einschlägige Bands. In den vergangenen zwei Jahren habe es mit "Northern Lights" überhaupt keine Probleme gegeben. Man sei aber entsprechend gerüstet, sollten Besucher aus der rechten Szene nach Reichenthal kommen. Der geplanten Kundgebung der SJ sieht der Bürgermeister gelassen entgegen: "Es ist die Frage, ob die genehmigt wird."

Der Veranstalter selbst nannte die Kritik "mehr als ungerechtfertigt". Es gebe überhaupt keine Belege dafür, dass die beanstandeten Bands in der rechten Szene aktiv seien. Das werde ihnen lediglich nachgesagt. Mit dem nun erfolgten Schritt wolle man den Gegnern "den Wind aus den Segeln nehmen". "Wir sind eine Plattform für Metal-Musik und nicht für rechtsextreme Aktivitäten", betonte der Veranstalter. (APA)