Quelle: NASA/YouTube

Es sind die ersten Bilder dieser Art und man hat bereits ungeduldig auf sie gewartet - wie man sich überzeugen kann, hat es sich gelohnt: Bis vergangenen Monat war es noch nie gelungen, die ISS mit angehängtem Shuttle von einer abgedockten Sojus-Kapsel aus gesehen auf Foto und Film zu bannen. Das Ergebnis sehen Sie hier bzw. auf den folgenden Seiten.

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Obwohl die Internationale Raumstation ISS mittlerweile schon seit vielen Jahren von den Raumfähren der NASA angeflogen wird, war es bislang noch nie gelungen, Aufnahmen von der Station mit angedocktem Space Shuttle von einer Sojus-Kapsel aus zu schießen.

Foto: NASA

Die Möglichkeit für eine derartige Bilderserie wurde bereits bei der vorangegangenen Mission STS-133 geprüft. Eine entsprechende Anfrage lag der NASA vor, doch technische Bedenken hinsichtlich der neuen, digitalen Sojus-Kapsel vom Typ TMA-M verhinderte das Unterfangen. Im Rahmen der am 1. Juni zuende gegangenen "Endeavour"-Mission STS-134 konnte das Vorhaben schließlich umgesetzt werden.

Foto: NASA

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Am 23. Mai dockte die Sojus-TMA 20 planmäßig von der ISS ab, um sich auf den Heimweg zu machen. An Bord befanden sich die US-Astronautin Catherine Coleman, der russische Kosmonaut Dmitri Kondratjew und der italienische ESA-Raumfahrer Paolo Nespoli. Diesem kam die Aufgabe zu, die historischen Aufnahmen zu knipsen bzw. zu filmen.

Foto: APA/EPA/NASA

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Kommandant Kondratjew steuerte die Sojus-Kapsel hierfür rund 200 Meter von der Station weg, während Nespoli die Luke zum Orbital Modul öffnete und sich zum vordersten Fenster der Kapsel bewegte, von wo aus ein optimaler Ausblick auf die in 350 Kilometern Höhe schwebende ISS samt "Endeavour" herrschte.

Foto: NASA, Paolo Nespoli/AP/dapd

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Damit der Italiener Aufnahmen aus unterschiedlichen Winkeln schießen konnte, wurde die Internationale Raumstation langsam um zwei Achsen rotiert. Insgesamt fotografierte und filmte Nespoli zwanzig Minuten lang die ISS (die gesamte Fotoserie finden Sie hier), außerdem nahm der Raumfahrer auch ein HD-Video auf, das inzwischen am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Foto: REUTERS/NASA

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Zunächst hatte die NASA angekündigt, die Bilder würden bereits zwei Tage nach der Rückkehr der Raumfahrer zur Verfügung stehen; dass es schließlich doch länger gedauert hat, lag an den standardisierten Routinen, die der Landung einer Sojus-Kapsel folgten. Verzögerungen bei den Exportkontrollen beim Versenden der Karte taten ein Übriges, um das Warten auf die Bilder zu verlängern.

Foto: REUTERS/NASA

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Die Kamera blieb übrigens im Orbital Modul zurück, das nach dem Abkoppeln in der Erdatmosphäre verglühte. Nespoli wurde von der Bodenstation mehrmals daran erinnert, auch wirklich den Speicherchip aus der Kamera zu nehmen, bevor er in die Landekapsel zurückkehrte.

Foto: REUTERS/NASA

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Die einmaligen Bilder zeigen nun erstmals die fertige Raumstation mit beinahe allen Modulen und Versorgungsschiffen. Das europäische Automated Transfer Vehicle (ATV-2) "Johannes Kepler" - deutlich erkennbar an seinen X-förmigen Solarpaneelen - hängt am russischen Swesda-Modul am der "Endeavour" gegenüber liegenden Ende. Nicht zu sehen ist dagegen der japanische Versorger HTV; das H-2 Transfer Vehicle bleibt immer nur für maximal 60 Tagen an der Station angedockt.

Foto: NASA, Paolo Nespoli/AP/dapd

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Abgesehen von dem einen oder anderen Modul, das noch auf russischer Seite ergänzt wird ist die Station auf den Aufnahmen fertig gestellt. Die US-amerikanischen Bereiche der ISS, identifizierbar an den silber-glänzenden Modulen, sind jedenfalls komplett. Damit ist die Internationale Raumstation das größte je von Menschenhand konstruierte Objekt im All. (red)

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