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Ein Grillrost im Gepäck ergibt saftiges Kotelett.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Cool Camping Cookbook
Jonathan Knight u.a.
160 Seiten, 150 farbige Abbildungen, ca. 17,90 €
Tolkemitt Verlag bei Zweitausendeins

Foto: Verlag

Auch in der freien Natur wollen wir nicht von Packerlsuppe und Dosenravioli leben. Müssen wir auch nicht, spätestens seit Ende Mai das Cool Camping Cookbook erschienen ist. Die britischen AutorInnen Tom Tuke-Hastings, Nadia Shireen, Shellani Gupta und Jonathan Knight haben ihre Liebe zum Draußensein mit der für gutes Essen verbunden.

Das Cool Camping Cookbook hilft Freiluftköchen von der Basis an: Was die Natur zu bieten hat und wie diese Fülle mit den mitgenommenen Werkzeugen zu bewältigen ist, wird kurz und bündig in Einklang gebracht, inklusive einem "Wort zum schonenden Umgang mit Mutter Erde" - und mit einem selbst: "Da wir Menschen nur ein Schwarm Ameisen auf Gottes großer Picknickdecke sind, müssen wir hier ein paar Worte darüber verlieren, wie wir uns an den verschwenderischen Früchten der Natur erfreuen können, ohne an irgendwelche unangenehmen Dinge zu geraten, deren Genuss uns postwendend ins Gras beißen lässt." Weshalb eine kurze Einführung in die Blätter der Brennnessel, die Holunderblüte, Pilze und Wildkräuter folgt - ergänzt durch aktuelle Links.

Im Topf, am Grill, über dem Lagerfeuer

Eine grobe Gliederung der Art, nach der gekocht wird - im Topf, am Grill oder über dem Lagerfeuer - bringt von vornherein Klarheit ins Vorhaben. Die praktischen Hinweise erstrecken sich von der Checkliste über die Vorstellung diverser Kochutensilien bis zum korrekten Lagerfeuerbau. Die Bilder zum Cool Camping Cookbook sind wie seine Rezepte: wild wuchernd. Gegrillt, geschmort und fotografiert wird auf Felsen, im Sand, am Asphalt oder im Unkraut.

Keine Frage, die Rezepte bilden den Kern des Buches: "Ein-Topf-Wunderwerke" wie Porridge oder Ramen-Nudelsuppe, die über einem simplen Gaskocher duften, selbst gefangener Fisch über dem Feuer gegart, Currys, die klassische Wurst am Stock, Muffins, die in Orangen gebacken sind, "Buschbrot", blitzschnelle Saucen wie Minz-Raita oder Biermarinade und nicht zuletzt die "Seelentröster" Dhal, Brathühnchen oder heiße Schokolade, für den Fall, dass das Campen zu einem frostigen Unterfangen wird.

Tier in der Erdgrube

Wer seine Zeltnachbarn für alle Zeiten kulinarisch übertrumpfen will, schmort in einer selbst gegrabenen Grube ein Tier am Stück und krönt das Ganze mit Schokoriegel-gefüllten gegrillten Bananen. Wer generell lieber im eigenen Bett schläft, kann die Rezepte auch im Garten oder am Balkon realisieren. Hauptsache "Sie ritzen nicht die Initialen in den Baum, unter dem Sie rasten. Umarmen Sie ihn lieber." (tin, 20.06.2011, derStandard.at)