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Maria Scharapowa spielt gegen Li Na um die Finalteilnahme.

Foto: REUTERS/Charles Platiau

Paris  - Die vier besten Tennisspieler der Welt sind im Halbfinale der French Open unter sich. Der topgesetzte spanische Titelverteidiger Rafael Nadal hat am Mittwoch dem Schweden Robin Söderling (Nr. 5) mit 6.4,6:1,7:6(3) klar das Nachsehen gegeben und spielt nun am Freitag gegen Andy Murray (4). Der Schotte hat sich gegen den Argentinier Juan Ignacio Chela 7:6(2),7:5,6:2 durchgesetzt. Das zweite Halbfinal-Duell bestreiten am Freitag der Serbe Novak Djokovic (2) und der Schweizer Roger Federer (3) - Head-to-Head 9:13.

Nadal auf höherem Niveau

Nadal befindet sich weiter auf dem Weg zu seinem sechsten Paris-Triumph, womit er die Rekordmarke des legendären Schweden Björn Borg einstellen würde. Außerdem revanchierte sich der Iberer für die Achtelfinal-Niederlage gegen Söderling vor zwei Jahren, seine bisher einzige Schlappe in Roland Garros. Schon im vorjährigen Endspiel hatte Nadal in drei Sätzen bitter Revanche genommen. "Ich habe besser und auf höherem Niveau gespielt als zuletzt", erklärte Nadal. "Ich bin sehr glücklich."

Für Murray ist es sein erstes Paris-Halbfinale. Mit seinem Sieg gegen Chela stand fest, dass es zum zwölften Mal in der "Open Era" (seit 1968) die Top Vier in ein Grand-Slam-Halbfinale geschafft haben. In Roland Garros ist dies das vierte Mal nach 1984, 1985 und 2006 der Fall. Es war wieder ein Willensakt des am Knöchel verletzten Briten, gegen Nadal (Head-to-Head 10:4 für Nadal) wird sich der 24-Jährige steigern müssen. Er ist im Gegensatz zu den anderen drei Halbfinalisten noch ohne Grand-Slam-Titel.

Scharapowa und Li Na im Damen-Halbfinale

Die beiden Mittwoch-Viertelfinali bei den Damen waren recht klare Angelegenheiten. Besonders die Russin Maria Scharapowa (7) beherrschte ihre Gegnerin Andrea Petkovic (Nr. 15), der Deutschen gelang erst bei 0:6,0:2 ihr erster Game-Gewinn. Die Chinesin Li Na (6) schaltete mit einem 7:5,6:2 gegen die Weißrussin Wiktoria Asarenka (4) die bis dahin höchstgereihte Spielerin aus.

Li überraschte sich selbst mit dieser Leistung, schaffte nach dem Einzug ins Australian-Open-Finale ihren nächsten Grand-Slam-Coup. "Ich hätte niemals gedacht, dass ich in Roland Garros ein Halbfinale spielen könnte", sagte Li zum zweiten Pariser Halbfinaleinzug einer Asiatin nach der Japanerin Kimiko Date-Krumm 1995. "Bei den anderen drei Grand Slams hätte ich mir das zugetraut - aber nicht hier." Li begründete das damit, das alle Asiaten flach spielen würden, auf Sand sei aber Topspin gefragt.

Scharapowa ist ebenfalls keine klassische Sandplatzspielerin, auch wenn sie im Turnierverlauf bisher beeindruckt hat. Für die ehemalige Nummer eins geht es in Paris nicht nur um den Turniersieg, sondern um nicht weniger als den Karriere-Grand-Slam. Denn bei den Australian Open, in Wimbledon und bei den US Open hat die 24-Jährige zumindest schon je einmal gewonnen. Noch nie war Scharapowa in einem Paris-Finale, 2007 schon einmal im Halbfinale. "Diesmal will ich weiter kommen", sagte sie.

Die Damen-Halbfinale werden am Donnerstag ab 14.00 Uhr ausgetragen, wobei Li auf Scharapowa trifft. Im anderen Duell um den Einzug ins Endspiel bekommt es die französische Lokalmatadorin Marion Bartoli (11) mit der italienischen Titelverteidigerin Francesca Schiavone (5) zu tun. Beide hatten ihre Viertelfinale bereits am Dienstag gewonnen. Im Mixed geht es am Donnerstag zwischen Katarina Srebotnik/Nenad Zimonjic (SLO/SRB-1) und Casey Dellacqua/Scott Lipsky (AUS/USA) schon um den Titel.  (APA/Reuters/AFP)