Wehen-Messung, Vornamenlexikon und  Schwangerschafts-Tagebücher für Mutter und Vater – Kinderkriegen in Zeiten des Smartphones

Die Zeiten, als frau auf blassrosa Faltkalendern den Anfang und das Ende der Menstruation notieren musste, sind längst vorbei. Zahlreiche Apps erleichtern das Verwalten der Periode und die Berechnung der fruchtbaren bzw. unfruchtbaren Tage. iPeriod ist laut Nutzerinnen-Kommentaren eine sehr beliebte App, die in Form eines sehr übersichtlichen Kalenders ein präzises Beobachtungstool bietet. Anfangs sind Start und Ende der Periode einzutragen, außerdem gibt es die Möglichkeit Anmerkungen zur Temperatur oder Beobachtungen nach der Zervixschleim-Methode einzutragen. Für jene, die die Werbung in der kostenlosen App nervig finden, empfiehlt sich iPeriod Ultimate, Kostenpunkt 1, 59 Euro.

Foto: iTunes

Falls die Periode zu spät kommt oder ausbleibt, wird frau von iPeriod per Alarm benachrichtigt. Wurde eine Schwangerschaft vom Arzt bestätig, kann frau sofort auch ein Schwangerschaftstagebuch anlegen. Im App-Store findet sich eine Vielzahl von Apps, die alle ähnliche Infos wie die bereits etablierten Schwangerschaftsnewsletter anbieten. Zu den beliebtesten und umfangreichsten Schwangerschafts-Apps zählt iPregnancy. Der Fortschritt der Schwangerschaft wird hier Woche für Woche dokumentiert (Arzttermine, Notizen etc.), Ratschläge zur Ernährung und Bewegung werden termingerecht geliefert. Sehr außergewöhnlich sind auch 3D-Ultraschall-Bilder zur Entwicklung des Embryos. Die 2,99 Euro teurere App erfordert gute Englisch-Kenntnisse und viel Liebe zum Detail.

Foto: iTunes

Auch werdende Väter können sich durch die Schwangerschaft begleiten lassen. Mit der App Vater werden kann Mann eine Galerie mit Ultraschallbildern oder mit Aufnahmen von der werdenden Mutter erstellen, Wunschnamen notieren, oder bereits mal über das Sternzeichen des zukünftigen Sprösslings nachlesen. Um 1,59 Euro ist der werdende Vater immer über die Entwicklung der Schwangerschaft informiert. Eine Anbindung an Facebook und Twitter ist auch vorhanden, um die aktuellen Entwicklungen mit FreudInnen zu teilen.

Foto: iTunes

Werdende Eltern vertreiben sich die Zeit bis zur Geburt der Kleinen gerne mit der Suche nach (möglichst originellen) Namen für den Nachwuchs. Auch hier kommt Hilfe aus dem App-Store. Das kostenlose Angebot ist jedoch leider kaum vorhanden, und es dominieren die englischsprachigen Apps. Das American Baby Magazine und der App-Entwickler Schatzisoft haben mit Babynames allerdings eine relativ einfach aufgearbeitete aber umfangreiche Datenbank auch in einer kostenlosen Version im App-Store zur Verfügung gestellt. Die Namen sind nach Mädchen- und Jungennamen geteilt uns alphabetisch bzw. nach Herkunft geordnet. Obwohl hier auch jede Menge Namen etwa aus dem slawischen Sprachraum oder auch Namen afrikanischen Ursprungs zu finden sind, dominiert der anglo-sächsische Einfluss, vor allem bei der Schreibweise. Ein netter Zusatz ist die Rangliste der beliebtesten Namen aus dem Jahr 2009 sowie die beliebtesten Kombinationen für Zwillinge.

Foto: iTunes

Um 2,99 Euro kann man auch auf das deutschsprachige Vornamenlexikon zurückgreifen, das eine umfangreiche Namenliste mit Angaben zu Herkunft, Bedeutung, Kurzformen und prominenten Namensträgern bietet. Rund 10.000 Namen aus der ganzen Welt können hier durchsucht und in Kombination mit den Nachnamen schon mal "ausprobiert" werden.

Foto: iTunes

Wenn es dann endlich soweit ist, muss frau oder der werdende Vater auch im Kreißsaal nicht auf das iPhone verzichten. Mit der App Geburtshelfer bekommen Sie um 0,79 eine Wehen-Stoppuhr. Die Funktionsweise ist denkbar einfach: An Beginn und am Ender der Wehe wird eine Taste gedrückt, die Berechnung der Intervalle übernimmt die App. Im Detail werden die Dauer jeder Wehe und der Abstand zwischen den einzelnen Wehen angezeigt. Die aufgezeichneten Wehenmessungen können anschließend per E-Mail an Ihre Familie, Freunde und an den Arzt oder die Hebamme verschickt werden.

Foto: iTunes

Hat frau sich fürs Stillen entschieden, hilft die App Baby: Still Log Regelmäßigkeit der Stillzeiten. Notieren kann man die Stillzeit, -dauer und welche Seite zuletzt dran war. Auch diesmal funktioniert das Programm wie eine einfache Stoppuhr. Um 3,99 Euro bekommt man einen Still-Begleiter im ansprechenden Design und sehr einfacher Bedienung.

Foto: iTunes

Die Stilluhr hingegen kann nicht mit besonders schicker Aufmachung aufwarten, dafür ist die simple App kostenlos. Sie zeigt wann, auf welcher Seite oder wie zuletzt das Baby gefüttert wurde wurde. Es empfiehlt sich trotzdem den Infotext genau zu lesen, um die Zeiterfassung auf Dauer unter Kontrolle zu haben.

Foto: iTunes

Die Zeit der Fotoalben ist längst vorbei. Alle wichtigen Ereignisse in der ersten Tagen und Monaten des Neugeborenen können mit Baby 4.0 auch am iPhone festgehalten werden. Erinnerungsfotos, Angaben zum Gewicht oder zum ersten Zahn können notiert und gespeichert werden. Das Programm erstellt anhand dieser Angaben auch statistische Grafiken zum Wachstum bzw. zur Gewichtszunahme des Kindes. Die App ist auf Englisch und Deutsch erhältlichen. Neben einer abgespeckten, kostenlosen Version gibt es Baby 4.0 auch in der Voll-Version um 3,99 Euro.

Foto: iTunes

Einschlafen bzw. Durchschlafen ist ein großes Thema für alle fast frischgebackenen Eltern. Die App Baby sleeping wonder - Einschlafwunder verspricht Abhilfe. Das Programm spielt wahlweise Meeresrauschen, Motorengeräusch, das Geräusch von einem Fön, Wasserplätschern oder Regen ab. Man kann das Geräusch langsam ein- und ausblenden und die Spieldauer stufenlos mit einem Timer einstellen. Um die Atmosphäre in Mutterleib nachzuahmen, kann zu jedem Ton auch noch das das Geräusch des Herzschlags hinzugefügt werden. Bei der kostenlosen Lite-Version ist die Spieldauer auf 15 Minuten begrenzt. Die Voll-Version kostet 0,79 Euro.

Foto: iTunes

Babys können anscheinend nicht früh genug mit der modernen Technologie vertraut gemacht werden. So verwundert es auch nicht, dass es bereits zahlreiche Spiel-Apps für die Kleinsten gibt. iBabyPlay bietet einfache Spielchen für Babys im Alter von sechs Monaten bis zu drei Jahren. So können in der Lite-Version die Kleinsten durch Berührungen witzige Prints auf dem Bildschirm erzeugen und unterschiedliche Geräusche erzeugen. Wie immer gibt es auch eine umfangreiche kostenpflichtige Version.

Foto: iTunes

Die App Baby Games richtet sich nicht an frühreife Digital Natives von heute sondern an Eltern, die die Zeit mit ihren Nachwuchs sinnvoll nutzen wollen. Je nach Altersstufe bietet das Program Spielvorschläge, die man in Alltagssituationen (Zoo, Mittagessen) mit dem Baby umsetzen kann. Die kostenlose Version bietet zehn Spiele, die kostenpflichtige (0,99 Euro) über 100. (Olivera Stajić, derStandard.at, 01. Juni 2011)

Foto: iTunes