Wien/New York  - Weltweit sind rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren mit dem HI-Virus infiziert. Die meisten von ihnen leben in Afrika südlich der Sahara. Oft wissen sie nichts von ihrer Erkrankung, da sie keinen Zugang zu Testmöglichkeiten haben, so der Bericht "Opportunity in Crisis", den UNICEF zusammen mit anderen UN-Organisationen und der Weltbank veröffentlicht.

Laut UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake infizieren sich weltweit jeden Tag 2.500 Heranwachsende zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV. Obwohl es heute in fast allen Ländern mehr Aufklärungsprogramme gibt, entfällt nahezu jede zweite Ansteckung auf diese Altersgruppe. Das Millenniumsziel, die Ausbreitung bis 2015 zu stoppen, liege in vielen Ländern noch in weiter Ferne.

Mädchen und junge Frauen tragen nach wie vor das höchste Risiko. Sie haben oft keinen Zugang zu Informationen und kaum Möglichkeiten, über ihre Sexualität selbst zu bestimmen. Weltweit stellen junge Frauen rund 60 Prozent aller HIV-Infizierten - im südlichen Afrika sind es sogar 71 Prozent.

Empfehlungen zur Prävention

Der Bericht enthält entsprechende Empfehlungen zur Prävention: So soll u.a. die Aids-Aufklärung für Jugendliche in Schulen, Gesundheitsstationen und religiösen Einrichtungen ausgebaut werden. Neue Technologien können dabei helfen. In Uganda beispielsweise erhielten Jugendliche im Programm "Text to change" für ihr Mobiltelefon von der größten Telefongesellschaft Freiminuten. Per SMS müssen sie dazu Fragen zu HIV/AIDS richtig beantworten.

Soziale Außenseiter haben auch oft keinen Zugang zu Hilfe oder Aufklärung - wie zum Beispiel viele Straßenkinder in Osteuropa. Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit sowie fehlende Unterstützung durch ihre Familien und Gemeinden seien die häufigsten Ursachen dafür, dass Jugendliche zu Drogen greifen oder sich prostituieren. In Osteuropa wird HIV unter Jugendlichen vor allem durch verseuchte Spritzbestecke verbreitet. (APA)