Ein Gutachten, das von den Grünen in Auftrag gegegeben wurde und von Plagiatsjäger Stefan Weber erstellt wurde, ergab, dass insgesamt 17,2 Prozent der Gesamtzeilenanzahl der Arbeit von Regionalkommissar Johannes Hahn (ÖVP) plagiiert wurden.

Von der Universität Wien wurde die Österreichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität (OeAWI) mit der Überprüfung der Dissertation von Hahn beauftragt. Die zuständige Kommission hat ausgewiesene ausländische Wissenschafter und Wissenschafterinnen mit der Erstellung von Gutachten betraut, heißt es in einer aktuellen Aussenung. Diesen Experten und Expertinnen werden rund drei Monate Zeit gegeben, ihre Gutachten zu verfassen.

Die OeAWI nimmt die Ergebnisse Webers durchaus ernst. "Wir werden sein Gutachten auf jeden Fall miteinbeziehen", so Nicole Föger von der OeAWI im APA-Gespräch. "Er hat sich immerhin viel Arbeit damit angetan."

"Ergebnis im Herbst"

Danach liege es an der Kommission, basierend auf der eingelangten Expertise zu einer Entscheidung zu kommen, die in Form einer Empfehlung an die Universität Wien weitergegeben wird. Die Universität Wien müsse dann selbst entscheiden, in welcher Weise die Empfehlung der Kommission gewürdigt wird. "Es ist davon auszugehen, dass unser Ergebnis im Herbst vorliegen wird", meint Kommissionsvorsitzender Peter Weingart in der Aussendung.

Die Österreichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität unterstützt die Einhaltung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis. Sie wurde 2008 als Verein gegründet, Mitglieder sind Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Forschungsförderungs-organisationen Österreichs. Die Kommission für Wissenschaftliche Integrität ist ein unabhängiges Organ der OeAWI und sie besteht aus "renommierten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus dem Ausland", heißt es. Sie prüfe jeden Verdachtsfall "vorbehaltlos und sachorientiert und arbeitet unter strengster Vertraulichkeit". (red, APA, derStandard.at, 1.6.2011)