Adolf Hitler ist nach wie vor Ehrenbürger von Amstetten. Eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft sei bis heute nicht erfolgt, kritisieren die Grünen in Amstetten. Nun will Bürgermeister Herbert Katzengruber (SPÖ) einlenken.

1939 war Adolf Hitler zu Gast in Amstetten, seither ist er Ehrenbürger und ist es bis heute geblieben, so Raphael Lueger, grüner Gemeinderat in Amstetten, der den Fall publik machte. Er fordert die offizielle Aberkennung der Ehrenbürgerschaft, wie das auch in anderen Gemeinden passiert sei. Doch die Amstettner Stadtführung, die von der Ehrenbürgerschaft gewusst hat, habe nicht reagiert, kritisierte Lueger.

Bürgermeister will Gemeinderatsbeschluss

Bürgermeister Katzengruber will nun einen Schlussstrich unter das Thema ziehen und mittels Gemeinderatsbeschluss die Ehrenbürgerschaft für "null und nichtig" erklären lassen.

Geprüft werden soll auch, ob dem ehemaligen NS-Landrat Paul Scherpon die Ehrenbürgerschaft Amstettens aberkannt wird. Auch das wird vom grünen Gemeinderat gefordert.

Waidhofen an der Ybbs: Aberkennung "nicht möglich"

Auch in Waidhofen a.d. Ybbs (Bezirk Amstetten) soll Adolf Hitler noch Ehrenbürger sein. An eine Aberkennung dieses Status denkt man dort aber nicht. "Wir hatten das Thema schon vor ein paar Jahren", hieß es auf am Dienstag im Magistrat. Man habe daraufhin eine Rechtsmeinung einholen lassen, derzufolge es sich bei einer Ehrenbürgerschaft um ein "höchstpersönliches Recht handelt, das mit dem Tod erlischt". Ein Widerruf sei daher rechtlich gar nicht möglich, wurde betont. (APA/red, derStandard.at, 24.5.2011)