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Mehr Bilder gibt es in unserer Ansichtssache "Platzsturm im Hanappi-Stadion"

Foto: APA

Ein spannender gesellschaftspolitischer Nebenaspekt der Hooligan-Randale im Wiener Hanappi-Stadion an diesem Wochenende ist die Frage, was die Auswirkungen auf das Tätowierergewerbe sind.

Einige der Fans, die das Spielfeld stürmten, während die Polizei noch überlegte, was sie machen soll, trugen nämlich etwas, was man wohl nur als "Mutter aller Ganzkörper-Tattoos" bezeichnen kann (siehe derStandard.at, "Die Schande von Hütteldorf", Bilder 5, 6, 9, 12).

Werden jetzt viele Menschen "Das will ich auch" sagen und die nächste Peckerl-Station ("Peckerl": Wiener Slang für Tätowierung) ansteuern?

Oder werden jetzt viele jüngere Menschen aus dem Nicht-Hooligan-Bereich, die die Anbringung einer solchen Körperverzierung grundsätzlich schon überlegt haben, jetzt doch ein wenig zögern?

Das ist nicht irrelevant, weil Tattoos schon ziemlich weit in den öffentlichen Raum vorgedrungen sind. Nach einer Studie der Uni Dresden waren 2009 26 Prozent der Männer im Alter zwischen 25 und 34 Jahren und 25,5 Prozent Frauen in diesem Alter tätowiert. In Österreich wird es nicht viel anders sein. Natürlich gehen nur wenige so weit bei der Körpergestaltung wie die Hooligans von Hütteldorf (die die altdeutsche Frakturschrift zu lieben scheinen). Grundsätzlich liegt Tätowierenlassen voll im Trend, was immer das über das gesellschaftliche Klima sagt. (rau, STANDARD-Printausgabe, 24.5.2011)