Sitzen wie im griechischen Amphitheater. Von Reihe zu Reihe ein bisserl höher, damit auch das Publikum da hinten was sieht von der Tragödie und Komödie, die sich in dieser Welt abspielt. Das ist aber auch schon der einzige Antikenbezug im Chevrolet Orlando, der ansonsten ein zeitgemäßes Schauspiel liefert.

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Für bis zu sieben Insassen. Womit der Koreaner mit dem US-Markennamen sich qualifiziert für eine Liga, in der sich unter anderem Ford Grand C-Max, Renault Grand Scénic, Opel Zafira matchen. Kompaktvan sagt man dazu, auch wenn der Chevy mit 4,65 Metern Länge diese Kategorisierung fast schon sprengt.

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DER STANDARD hatte diesen Repräsentanten der Gattung der Kastenförmigen mit 2,0-Liter-Diesel und 6-Gang-Schaltung ausgefasst, notiert haben wir Folgendes: keine Start-Stopp-Funktion. Aber immerhin: Schaltpunktanzeige

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Führte letztlich zu einem Testverbrauch von 7,8 l / 100 km, was in etwa im Rahmen der Erwartungen und damit im braven Mittelfeld liegt. Positiv zu vermerken war die Spurtstärke - und außerdem der Umstand, dass der Schalthebel angenehm nahe am Lenkrad sitzt.

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Bei Fahrwerk und Handling kommt interessanterweise ein Hauch von Ami-Kutschen-DNA durch, das ist jetzt durchaus positiv gemeint wegen der komfortorientierten Grundtendenz. Erstaunlich, da dies ja, wie gesagt, ein Koreaner ist.

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Dort aber, wo diese Auslegung in bedenkliche Seitenneigung übergehen würde, pfeift der Orlando auf DNA und macht auf Sicherheit. In Summe heißt das: Das ist natürlich kein Sportler, sondern ein Familienwagen. Dort landet er dann aber punktgenau.

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Innen empfing uns der Testwagen - Ausstattungslinie: LTZ - mit Klavierlackimitat. Bei der Mittelkonsole handelt es sich, mit Verlaub, um eines jener Geschwüre, die immer mehr in Mode kommen (siehe etwa auch: neuer Ford Focus).

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Ansonsten gibt's aber nix zu meckern. Fächer, Ablagen? Genug da, genügend groß, sogar ein Geheimfach hinterm Radio geht sich aus. Im Kofferraum sind die zwei Sitze der dritten Reihe im Normalfall plan verstaut, würde man sich dort was wünschen, dann vielleicht ein paar Ösen und Haken zum Fixieren von Gepäck.

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Ach ja, noch in einem weiteren Punkt macht der Orlando auf US-Chevrolet: Er kühlt wie ein Ami. Bei eingegebenen 22 Grad überkommt einen schnell einmal ein Frösteln. In Summe jedenfalls ist der Orlando ein sympathisch eigenständiger Neuzugang. Ein Auto für bodenständige Raumfahrer. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/20.05.2011)

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