Michael Stanley, "Kubu und der zweite Tod von Goodluck Tinubu". Deutsch: Stefanie Schäfer. € 22,60 / 479 Seiten. Eichborn, Frankfurt/Main 2011

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Wer einen Safariurlaub plant, kann sich hier einstimmen: Das Autorenduo Michael Sears und Stanley Trollip beschreibt in seinem zweiten Afrika-Krimi mit Detective Kubu eine romantische Lodge in einem Nationalpark von Botswana. Alles ist da - eine Menge Vögel, Elefanten, Krokodile und leider auch ein Killer.

Der Doppelmord im Jackalberry Bush Camp ist umso rätselhafter, da weder ein Motiv noch eine Verbindung zwischen den Opfern vorhanden zu sein scheint. Der gewichtige Detective Kubu, genannt "Flusspferd", macht sich mit Gelassenheit auf die Spurensuche.

Die Autoren bringen in dem Roman neben einem Kriminalfall viel Zeitgeschichte unter. Befindet sich das Bush Camp doch an der Grenze zu Simbabwe, aus dem die unglücklichen Bürger nicht nur während der Regierung Ian Smiths geflüchtet sind, sondern auch heute noch flüchten müssen. Außerdem ist die Wildnis an der Grenze ein gutes Terrain für Schmuggler.

Geld und Drogen wechseln hier die Besitzer, Kriegsverbrecher, oder, je nach Perspektive, Freiheitskämpfer finden Unterschlupf, und als sich herausstellt, dass einer der Toten schon lange unter der Erde sein müsste, braucht Kubu viel Ausdauer, um hinter die verwickelten Beziehungen zu kommen. Manchmal ein wenig langatmig, aber atmosphärisch gut getroffen. (Ingeborg Sperl, www.krimiblog.at / DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.5.2011)