Das deutsche Satiremagazin "Titanic" löst das Nachfolgeproblem an der IWF-Spitze auf seine Weise: Kachelmann statt Strauss-Kahn!

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Das Online-Portal "Perlentaucher" verweist in angemessener Form auf einen Text-Fund in der jüngsten Ausgabe der "Zeit", der deutlich macht, dass deutscher Qualitätsjournalismus und heimische Provinzpolitik manchmal näher beieinanderliegen als das die hiesige Empörung über die Formulierungskunst eines OÖ-VP-Abgeordneten in der Causa Strauss-Kahn vermuten ließe:

Ein gefundenes Fressen ist die Verhaftung von Dominique Strauss-Kahn für Klaus Harpprecht. Er lässt seinen Gedanken zum Verhältnis von Macht und Eros in Frankreich seit Heinrich IV. freien Lauf, aber auch der Häme und einer schlüpfrigen Altherrenfantasie: "Vermutlich hat er - das verwöhnte Söhnchen einer großbürgerlichen Familie - die Liebe bei einem Dienstmädchen gelernt, wie das in seiner Kaste üblich war. Vielleicht bei einer schüchtern-schlauen Marokkanerin, die sich auf die einfachen Künste der morgenländischen Erotik verstand (und reichlich für das Opfer entlohnt wurde). Kaum bei seiner deutschen Gouvernante...."

Wutanfall

Frankreichs Star-Philosoph Bernard Henri-Levy notiert in seinem Weblog La regle du jeu: Ein Rechtssystem, das es ermöglicht, dass jeder X-Beliebige einen anderen eines Verbrechens beschuldigen kann und der solcherart Beschuldigte dann das Gegenteil beweisen muss, ist empörend, und die New Yorker Boulevardpresse, die diese Vorwürfe ausschlachtet, ist eine Schande für ihre Profession.(Kommentar der anderen, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 20.5.2011)