Bild nicht mehr verfügbar.

Microsoft greift sich Skype

Foto: AP

Die Übernahme des populären VoIP-Dienstes Skype durch Microsoft hat nicht nur an der Börse seine Spuren mit einem sinkenden Aktienkurs hinterlassen - der WebStandard berichtete. Auch viele Skype-Nutzer haben den Deal sehr skeptisch aufgenommen. Microsoft versucht indes die Gemüter zu beruhigen. Man habe nicht vor, Skype zu ruinieren, versicherte nun CEO Steve Ballmer.

Multiplattform-Support bleibt

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Skype-CEO Tony Brates erklärte Ballmer laut Wired, dass Microsoft genau wüsste, was es tue. Die Übernahme von Skype liege genau in "unserer ehrgeizigen, zukunftsweisenden, unbezähmbaren Natur", so Ballmer. Gemeinsam könnten die beiden Firmen Millionen von Nutzern zusammenbringen. "Das ist der Kern unserer Mission und unserer Technologie-Richtung." So räumte Ballmer auch gleich Spekulationen aus, die Unterstützung für Skype auf verschiedenen Plattformen zurückzufahren. Es soll auch weiterhin Support für Mac OS, Linux, iOS, Android und Blackberry geben.

Zu hoher Kaufpreis?

Analysten schätzen den Kaufpreis von 8,5 Milliarden US-Dollar wie berichtet für zu hoch ein. Skype war 2003 gegründet und 2005 um 3,1 Milliarden Dollar an eBay verkauft worden. 2009 verkaufte das Internet-Auktionshaus die Mehrheit an Skype jedoch an eine Investment-Firma um 1,9 Milliarden Dollar weiter. Das Unternehmen hat zwar 170 Millionen User, machte 2010 jedoch 7 Millionen Dollar Verlust.

"Vorinstalliertes Skype kein Thema"

Von vielen Mobilfunkern wird Skype nur wenig geschätzt, da es ihnen mit günstigen oder kostenlosen Telefonaten, die auch über 3G möglich sind, das Wasser abgräbt. Für Microsoft wird das nun stärker zum Thema, da Skype auch in Windows Phone 7 integriert werden soll. Laut Ballmer habe man aber kein Interesse daran, die Beziehungen zu den Providern durch allzu aggressives Vorgehen zu gefährden. Zudem habe es in der Vergangenheit immer wieder Deals zwischen Skype und Mobilfunkern gegeben. Wieweit sich die Telekom-Unternehmen auf solche Deals einlassen, ist ungewiss. Der österreichische Mobilfunker A1 meinte dazu gegenüber dem WebStandard jedenfalls: "Vorinstalliertes Skype ist derzeit kein Thema." (red/derStandard.at, 11. Mai 2011)