Für die systematische sexistische Diskriminierung in der Wissenschaft gibt es sogar einen Namen: Der Matilda Effekt thematisiert die ungleiche Verteilung wissenschaftlicher Anerkennung aufgrund von Geschlecht.

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GRAS-Spitzenkandidatin Wulz in Aktion. Die GRAS fordert mehr Frauenförderung während des Studiums, die Umsetzung der Quoten in allen Unigremien und Feminismus als Querschnittsmaterie in allen Studien.

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Wien - Die GRAS (Grüne und Alternative StudentInnen) hat am Montag mit einer Frauenbüste ein Zeichen für die Forderung nach Gleichberechtigung an den Universitäten gesetzt. Das Motto: "Un(i)-Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft".

Im Arkadenhof der Universität Wien sind 153 Büsten und Tafeln in Gedenken an männliche Wissenschaftler aufgestellt - doch nur eine Gedenktafel einer Frau. Das haben die GRAS-Aktivistinnen im Rahmen ihrer Schwerpunktwoche "Fancy Fem Week" geändert und die Gedenkstätte mit einer Frauenbüste ergänzt. "Oft ernteten und ernten Männer die Lorbeeren für wissenschaftliche Arbeit von Frauen. Wir fordern, dass wissenschaftliche Arbeit, egal von wem, anerkannt wird", erklärten Janine Wulz und Maria Clar, die Spitzenkandidatinnen der GRAS.

Hinter der Büste wurde ein Transparent voller Namen "unsichtbar gemachter" Wissenschaftlerinnen aufgehangen.

Schwerpunktwoche

Eine Woche lang organisiert die GRAS Veranstaltungen zu ihrem Wahlkampfschwerpunkt Feminismus: mit Podiumsdiskussion (Dienstag), Filmvorführung ("But I am a Cheerleader", Mittwoch) und Workshop
Präsentation ("Do It Yourself Sextoys", Freitag). Außerdem wird die "Sex-Broschüre im Web 2.0" präsentiert.

Umsetzung von Quoten gefordert

Während es noch etwas mehr Studienanfängerinnen als Studienanfänger gibt, sind unter ProfessorInnen nur 17 Prozent Frauen. Vier der 21 RektorInnen sind weiblich. "Für uns ist klar, dass Frauen von vielen Benachteiligungen betroffen sind. Es braucht mehr Frauenförderung während des Studiums sowie eine reale Umsetzung von Quotenregelungen in alle Universitätsgremien", so die GRAS. (red)