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Wer Lebensmittel kauft, erwirbt oft ganz schön viel Luft. Nicht, dass der Konsument das nicht wüsste - aber so ganz genau erschließt sich das Verhältnis von Luft und "festen Stoffen" dann in der Regel doch nicht.

Foto: AP/Probst

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Dass da aber einiges zusammenkommt, hat jetzt die Verbraucherzentrale Hamburg (Siehe dazu: "Viel Luft in den Tüten") mit einer kaum zu überlistenden Methode herausgefunden. Der unbestechliche Röntgenblick beschert uns leider keine fotografischen Kunstwerke, allerdings einige andere höchst interessante Einblicke.

Foto: EPA

Lebensmittelpackungen enthalten häufig zu viel Luft, so das norddeutsche Pendant der heimischen Konsumentenschützer. Drei von vier geprüften Packungen wiesen mehr als 30 Prozent Luft auf.

Im Bild: Reiskugel "Curry" - 75 Prozent Luft

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Gegenstand der Überprüfung waren Produkte, über die sich deutsche Verbraucher bei der Hamburger Verbraucherzentrale beschwert hatten. Der Luft-Durchschnitt lag übrigens bei knapp 52 Prozent.

Im Bild: Köstliche m&m's und 61 Prozent Luft

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Das Ergebnis ist aus Sicht der Verbraucherzentrale ein schlechtes Zeugnis für die Hersteller. Mit hohen Luftanteilen wird mehr Inhalt vorgetäuscht als tatsächlich in der Packung ist.

Im Bild: Spitzenreiter Nimm 2 Lolly von Storck mit 90 Prozent Luft

Foto: Verbraucherzentrale

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30 Prozent Luftanteil gelten laut den Verbraucherschützern als Richtmaß zur Beurteilung von Luftpackungen. Bei höheren Werten sei von Mogelpackungen auszugehen - so rügen sie. Einschränkung: "Es sei denn, der Freiraum ist produktbedingt oder technisch unumgänglich. Dies war aber bei den Proben nicht erkennbar."

Im Bild: Der 3er Pack Fisherman´s Friend belegt mit 88 Prozent Platz zwei

Foto: EPA

Luftpackungen wirken sich negativ auf die Umwelt aus, mahnen die Verbraucherschützer. Ressourcen werden verschwendet, überflüssiger Verpackungsmüll wird produziert.

Im Bild: Wer die Manner-Herzchen ins Herz geschlossen hat - Auch sie stehen auf der "Mängelliste". Daumen runter - 54 Prozent Luft

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Die Eichdirektion Nord hat zu den beanstandeten Produkten Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Die Hersteller werden nun eingeladen, Stellung zu nehmen.


Im Bild: Die Salbeizuckerln wurden weich auf 63 Prozent Luft gebettet.

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Neu sind die Tricks der Hersteller nicht. Erst zwei Jahre nach Freigabe der Füllmengen durch die EU werde auch nach dem Motto "Weniger drin, Preis gleich" zahlreiche Mogelpackungen in den Handel gebracht, monierten die Verbraucherschützer jüngst.

Im Bild: Die süßen MilkyWay hielten mit 61 Prozent Luft dem strengen Röntgenblick ebenfalls nicht stand.

 

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Das Prinzip kommt einem auch nicht so richtig neu vor: Die Füllmenge der Packung wird unter dem Motto "Neu plus 20 Prozent mehr Inhalt" neu angepriesen - der Preis steigt allerdings mehr als der Inhalt. Aber das ist eine andere Geschichte.(rb, derStandard.at, 6.5.2011)

Foto: Verbraucherzentrale Hamburg