Wien - Auch 2011 gibt es im Umgang mit Asthma noch Verbesserungspotential. So gilt es, unterstreicht Felix Wantke, Leiter des Arbeitskreises „Allergie und Inflammation" der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), anlässlich des heutigen Welt-Asthmatages „vor allem die Asthmakontrolle zu verbessern."

Asthma bronchiale hat viele Ursachen, etwa Feinstaubbelastung, Rauchen, genetische Ursachen oder Hormone. Symptome sind Husten und anfallsartige Atemnotattacken. Allerdings: „Ein gut behandelter Asthmatiker ist weitgehend beschwerdefrei, leistungsfähig und voll in den Alltag und das Berufsleben integrier.! Die moderne Asthmatherapie zielt auf möglichste Symptomfreiheit und somit maximale Lebensqualität ab, ohne den Patienten mit Medikamenten ‚vollzustopfen'," so Wantke.

Unterbehandelte Asthmatiker ignorieren ihre Beschwerden

Leider, so Wantke, würden einige Patienten ihre Beschwerden ignorieren oder sich an ihr Asthma gewöhnen. Diese Patienten kommen dann zu selten zum Lungenfacharzt und bleiben so unterbehandelt. Schlecht behandeltes Asthma führt zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Lungenfunktion, unbehandeltes Asthma kann unter Umständen sogar zum Tod führen - und „das dürfte im Jahr 2011 nicht mehr passieren."

In der modernen Asthmatherapie werden Medikamente nur in dem Ausmaß eingesetzt, wie sie zur Asthmakontrolle nötig sind, betont ÖGP-Generalsekretär Michael Studnicka. Diese müssen aber - auch bei sehr gutem Ansprechen auf die Medikation - konsequent weiter eingenommen werde. „Einem beschwerdefreien Asthmatiker geht es gut, weil er eben die richtigen Medikamente in der richtigen Dosis erhält. Wird die Therapie aufgrund der Beschwerdefreiheit eigenmächtig abgebrochen, kommen die Asthmasymptome sehr schnell wieder zurück und der Kreislauf beginnt von vorne."

Zur Asthmakontrolle gehören regelmäßige Kontrollen der Lungenfunktion, auch der Fragebogen „Asthma Control Test - ACT", ist hilfreich, um die Wirksamkeit der Therapie in Bezug auf Symptomkontrolle in wenigen Minuten zu evaluieren.

Optimierte Therapie durch neue Medikamente

An neuen Medikamenten gibt es besser inhalierbare Medikamente, die aufgrund ihrer geringen Partikelgröße problemlos auch in die kleinen Bronchien vordringen können und somit eine optimale Therapie ermöglichen. In nächster Zeit wird auch ein Medikament auf den Markt kommen, dass bei einmaliger Inhalation über 24h die Bronchien offen hält - in unseren Nachbarstaaten bereits erhältlich. Wantke berichtet von „einer spannenden Entdeckung" vor einigen Monaten: Bitterstoffe führen ebenfalls zu einer massiven Erweiterung der Bronchien.

Rund 5% der österreichischen Bevölkerung leiden an Asthma bronchiale, Buben sind zunächst davon häufiger betroffen als Mädchen, „mit der Menarche, also der ersten Regelblutung, steigt die Asthmahäufigkeit bei den Mädchen," ergänzt Studnicka.

Mit 70% sind Allergien die häufigsten Auslöser von Asthma bronchiale. Studnicka: „Allergie ist aber nicht gleich Allergie, da hauptsächlich Allergene wie die Hausstaubmilbe oder die Katze Asthma bronchiale verursachen. Diese Allergene gelangen leicht in die Lungen und kommen das ganze Jahr vor. Wie bekannt, lösen aber auch Pollen Asthma aus. Deshalb sollte vor allem in der Pollensaison ein auftretender Husten durch den Lungenfacharzt auf Asthmaverdacht abgeklärt werden." (red)