Paris - Das Berufungsverfahren im sogenannten Clearstream-Prozess gegen den französische Ex-Premier Dominique de Villepin beginnt am Montag in Paris. Der Ausgang in dem Prozess um eine angebliche Rufmordkampagne gegen Präsident Nicolas Sarkozy (UMP), in dem de Villepin im Jänner 2010 in erster Instanz freigesprochen worden war, könnte entscheidend sein für die künftige politische Karriere des ehemaligen Regierungschefs, der bei der Präsidentenwahl im Jahr 2012 kandidieren möchte. "Ich fürchte nichts, und man befürchtet nichts, wenn man unschuldig ist", erklärte de Villepin am Sonntag gegenüber Medienvertretern in Paris.

In der sogenannten Clearstream-Affäre waren Sarkozy und weitere prominente Persönlichkeiten im Jahr 2004 durch gefälschte Dokumente in den Verdacht gebracht worden, Schmiergelder aus einem Waffengeschäft erhalten zu haben. Die Anklage hatte Villepin vorgeworfen, von der Verleumdungskampagne zumindest gewusst und diese "durch sein Schweigen gebilligt" zu haben. Sie hatte für den ehemaligen Regierungschef 18 Monate auf Bewährung und 45.000 Euro Geldstrafe gefordert. (APA)