Wegen Meinungsverschiedenheiten über den Umgang mit der Atomkatastrophe von Fukushima hat ein ranghoher wissenschaftlicher Berater des japanischen Regierungschefs Naoto Kan in Nuklearfragen seinen Rücktritt erklärt. Die Regierung habe seinen Rat zum Umgang mit der Krise ignoriert und halte sich nicht an geltende Gesetze, sagte Professor Toshiso Kosako unter Tränen.

Sein Eindruck sei, dass die Regierung sich lediglich mit Notlösungen und Provisorien über die Zeit rette, anstatt eine wirkliche Lösung für die Atomkrise zu suchen. Die Entscheidungsprozesse seien außerdem unklar, viele Maßnahmen im Umgang mit der Katastrophe seien nicht gesetzeskonform, sagte Kosako.

Der Strahlensicherheitsexperte war Mitte März zum Regierungsberater in Atomfragen berufen worden. Da niemand auf ihn höre, habe es "keinen Sinn, dass ich auf meinem Posten bleibe", erklärte er nun. Wegen des Umgangs mit der Krise in der durch den Tsunami vom 11. März schwer beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima wird Kan bereits seit längerem kritisiert. (APA)