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Tai Chi im Park: 13,3 Prozent der 1,3397 Milliarden Chinesen sind über 60

Foto: epa/Qilai Shen

Chinas Bevölkerungsstruktur wird der westlicher Gesellschaften immer ähnlicher. Die Ergebnisse der jüngsten Volkszählung, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, zeigen, dass sich das Bevölkerungswachstum mit 5,8 Prozent in zehn Jahren fast halbiert hat.

Durch die restrikitve Geburtenpolitik, die chinesischen Familien nur ein Kind erlaubt, und die verbesserte medizinische Versorgung wird die Bevölkerung immer älter: so stieg der Anteil der Über-60-Jährigen im Vergleich zum Jahr 2000 um drei Prozentpunkte auf 13,3 Prozent. In ähnlichem Ausmaß nahm der Anteil der Unter-16-Jährigen ab: zählten 2000 noch 22,9 Prozent der Bevölkerung dazu, sind es nun nur noch 16,6 Prozent.

Wegen der traditionellen Bevorzugung von männlichen Nachkommen sind die Männer mit 51,27 Prozent ungewöhnlich stark vertreten - gegenüber 48,73 Prozent Frauen.

Ethnische Minderheiten, die teilweise von der Ein-Kind-Regelung ausgenommen sind, wachsen etwas stärker als die aus Han-Chinesen bestehende Bevölkerungsmehrheit: ihr Anteil stieg um 0,08 Prozentpunkte auf 8.49 Prozent.

Sechs Millionen Volkszähler

Die Urbanisierung hat unterdessen stark zugelegt. Die Zahl der Chinesen, die heute in Städten lebt, stieg auf 665,57 Millionen. Damit lebt jeder zweite Chinese oder genau 49,68 Prozent der Bevölkerung in einer Stadt. Der Anteil legte in den zehn Jahren um 13,46 Prozentpunkte zu.

Für den großen Zensus, der nur alle zehn Jahre stattfindet, waren im November sechs Millionen Volkszähler zehn Tage lang von Tür zu Tür gegangen und hatten 400 Millionen Haushalte besucht.

Wanderarbeiter

220 Millionen Chinesen leben nicht in ihrem Geburtsort. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 wurden nur 117 Million en Wanderarbeiter gezählt, weil viele Binnenmigranten aus Angst vor einer Abschiebung nicht an der Befragung teilgenommen hatten. Diesmal wurde zugesichert, dass die Erfassung im Zensus keinerlei Konsequenzen haben werde. (red)