Salzburg - Das Schauspielhaus Salzburg ist das größte freie Theater Österreichs. Mit Subventionen in der Höhe von 1,6 Mio. Euro hat es 2010 65.000 Besucher (2009: 52.000) in 400 Vorstellungen gelockt und 1.000 Abonnenten an sich gebunden. Am Freitag veröffentlichte das Schauspielhaus den Spielplan für die kommende Saison.

Die Saison 2011/2012 geht los mit "La Strada" von Fellini, wobei nicht der Film auf die Bühne gebracht, sondern eine eigene Fassung auf der Basis der Fellini-Erzählung erstellt werden soll. Es folgt "Antigone" von Sophokles und danach die Uraufführung von "10 Tips, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen" nach dem Bestseller-Roman von Hallgrimur Helgason. Auch in diesem Fall wird Regisseur Peter Arp den Theatertext sowie Videos für die Bühnen-Performance des Stückes zusammen mit dem Roman-Autor erstellen.

Auf den Existenzialisten-Klassiker "Geschlossene Gesellschaft" folgt die Boulevard-Komödie "Unser Mann in Brüssel" von Edward Taylor. Der österreichische Autor Bernd Liepold-Mosser hat seinem Stück "Bartleby" den gleichnamigen Roman von Hermann Melville zugrunde gelegt. Dieser Österreichischen Erstaufführung folgt mit Shakespeares "Othello" ein seit 1604 an den Bühnen dieser Welt fest etablierter Klassiker.

Gegen Saisonende kommen "Hysterikon" von Ingrid Lausund, Horvaths "Geschichten aus dem Wiener Wald" und - mit "In Marmor" der Irin Marina Carr - eine weitere Erstaufführung. Die Renner der laufenden Saison - "Drama en suite" und "Die 39 Stufen" von Alfred Hitchcock - werden wieder aufgenommen. "Allein bei der Hitchcock-Komödie haben wir 2.000 offene Kartenwünsche, von denen wohl viele unbefriedigt bleiben müssen", so der im kommenden Spieljahr mit drei Inszenierungen vielbeschäftigte Hausregisseur und Intendant des Hauses, Robert Pienz. Mit "Eismann, Eismann", das Autor Othmar Eiterer speziell für das Schauspielhaus schreibt, wird die Saison mit einer weiteren Uraufführung beschlossen.

Ergänzt wird das Jahresprogramm mit einer Reihe von Kinder- und Jugendstücken, wie "Draußen vor der Tür", "Tintenherz" und "Ronja Räubertochter". Außer der hauseigenen Schauspielschule, aus der immer wieder Talente ins Ensemble wachsen, arbeiten zwei zu 50 Prozent karenzierte Oberstufen-Lehrer des Bundes mit Schülern an den einzelnen Stücken. Diese Workshops seien hoffnungslos überbucht, sagte Pienz. (APA)