Wien - Die europäischen Leitbörsen sind zum Wochenschluss mit leichten Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,20 Prozent oder 5,92 Zähler auf 3.011,25 Einheiten. Die Börse in London blieb aufgrund der königlichen Hochzeit geschlossen.

Auf Konjunkturseite standen am heutigen Handelstag die vorläufigen Inflationszahlen für April auf der Agenda. In einer ersten Schätzung geht die Statistikbehörde Eurostat davon aus, dass sich die Teuerungsrate in der Eurozone geringfügig auf 2,8 Prozent beschleunigen wird. Das erhöhe den Druck auf die Europäische Zentralbank, den mit der jüngsten Zinswende eingeleiteten restriktiveren geldpolitischen Kurs fortzusetzen, hieß es am Markt.

Unter den Einzeltiteln sorgten Quartalsbilanzen für Bewegung. Daimler etwa mussten nach der Vorlage von Quartalsergebnissen 1,70 Prozent auf 52,19 Euro abgeben und fungierten damit als Schlusslicht im deutschen Leitindex DAX. Zwar konnte der Stuttgarter Autokonzern seinen Gewinn im ersten Quartal dank der hohen Nachfrage nach Autos und Lastwagen auf 1,2 Mrd. Euro fast verdoppeln. Die Zahlen seien aber letztlich im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und bereits eingepreist, kommentierte ein Marktteilnehmer. Im Vergleich zu den Zahlen der Mitbewerber, insbesondere Volkswagen, würden sie zudem einiges an Attraktivität einbüßen, hieß es weiter.

Total in der Gewinnzone

Moderat in der Gewinnzone präsentierten sich indes Total, die nach der Präsentation von Zahlen um 0,50 Prozent auf 43,22 Euro vorrückten. Der französische Ölkonzern konnte seinen Gewinn im ersten Quartal dank höherer Ölpreise deutlich steigern und mit einem Nettoergebnis von 3,1 Mrd. Euro die Analystenerwartungen übertreffen. Zudem teilte das Unternehmen mit, für knapp 1,4 Mrd. Dollar die Mehrheit an dem US-Solarspezialisten Sunpower übernehmen zu wollen.

Auch K+S konnten die Sitzung am Freitag in der Gewinnzone beenden, und zwar mit einem Plus von 0,91 Prozent auf 54,63 Euro. Händler verwiesen zur Erklärung auf die Zahlen des norwegischen Düngemittelspezialisten Yara International, der die Analystenerwartungen im ersten Quartal deutlich übertreffen konnte. Yara International legten ihrerseits einen Kurssprung von 4,88 Prozent auf 307,30 Norwegische Kronen hin.

In Schweden standen indes die Papiere des Stahlherstellers SSAB im Fokus, die im Spitzenfeld des schwedischen Leitindex 9,70 Prozent auf 108,00 Schwedische Kronen in die Höhe schnellten. Das Unternehmen konnte im ersten Quartal dank einer höheren Nachfrage nach hochfestem Stahl die Gewinnprognosen der Analysten übertreffen.

Auch Vinci konnten nach einem kräftigen Umsatzanstieg im ersten Quartal zulegen und gingen mit einem Aufschlag von 0,76 Prozent auf 45,10 Euro aus dem Handel. Saint Gobain schlossen hingegen trotz ebenfalls solider Ergebnisse in der Verlustzone, und zwar mit einem Minus von 1,11 Prozent auf 46,64 Euro. Die positiven Nachrichten hätten einige Anleger zu Gewinnmitnahmen bewegt, kommentierte ein Händler den Kursverfall der Aktie.

Ein Analystenkommentar verhalf indes den Titeln des Personalvermittlers Adecco zu einem deutlichen Kursplus. Die Wertpapieranalysten der UBS hatten für die Papiere des Schweizer Unternehmens eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Adecco zogen vor diesem Hintergrund um 2,15 Prozent auf 61,75 Euro an.

Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%)

Wien ATX 2.846,05 - 14,55 -0,51

Frankfurt DAX 7.514,46 + 39,24 +0,52

London FT-SE-100 feiertagsbedingt geschlossen

Paris CAC-40 4.106,90 + 2,00 +0,05

Zürich SPI 6.013,04 + 19,03 +0,32

Mailand FTSE MIB 22.417,96 + 37,77 +0,17

Madrid IBEX-35 10.878,90 + 11,10 +0,10

Amsterdam AEX 359,94 + 0,45 +0,13

Brüssel BEL-20 2.768,34 + 1,78 +0,06

Stockholm SX Gesamt 372,66 + 1,30 +0,35

Europa Euro-Stoxx-50 3.011,25 + 5,92 +0,20 (APA)