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Neue Kraftwerke zu bauen käme teuer. Lademanagement wäre eine Lösung für den steigenden Strombedarf.

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Dass ein Mehrverbrauch an Strom durch Elektroautos zu erwarten ist, liegt auf der Hand, die Frage aber ist, in welchen Dimensionen sich dies abspielen wird. Der WWF Deutschland etwa rechnet damit, dass sich der Stromverbrauch aus dem Verkehr selbst bei zehn bis 20 Millionen netzelektrisch betriebenen Fahrzeugen (zu erwarten weit jenseits von 2020) bei vier bis zehn Prozent des deutschen Gesamtstromverbrauchs einpendelt. Das ist nicht wenig, aber immerhin kein Horrorszenario.

Kritischer ist die Frage nach Erhöhung der Spitzenlast. Die kann dann um die 30 Prozent hinaufschnellen. Das heißt: wenig mehr Stromverbrauch, aber Bedarf vieler neuer Kraftwerke. Das würde den Strom besonders teuer machen. Deshalb erscheint unumgänglich, mit der Verbreitung der E-Mobilität auch ein entsprechendes Last- und Lademanagement zu verknüpfen, um bestehende Kraftwerke gleichmäßiger auszulasten und den Bedarf neuer hintan zu halten. Auto-Laden zu Hauptlastzeiten wird dann besonders teuer.

Die technischen Möglichkeiten fürs Lademanagement sind enorm, weit jenseits von Zeitschaltuhren à la Nachtspeicherofen. Progressive Ideen handeln sogar davon, jene Elektroautos, die gerade im Netz hängen, als Pufferspeicher zu nutzen. Die fröhliche grüne Botschaft lautet, mithilfe der Elektromobilität sogar die starken Schwankungen durch Windkraft kompensieren zu wollen. Das glaubt man aber auch beim WWF nicht. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/29.04.2011)