Tim Simenon (einst Bomb The Bass) beginnt eine DJ-Reihe im Fluc

Foto: Fluc

Als Produzent verantwortete Tim Simenon unter anderem Depeche Modes 1997er-Album "Ultra" - mit seinem ab den späten Achtzigern aktiven Projekt Bomb The Bass nahm der Brite eine elektronische Ästhetik vorweg, die in den Neunzigern Einzug in den musikalischen Mainstream hielt. Dabei signalisierte Simenon sehr früh, dass DJs auf dem besten Weg sind, die Popstars der Neunzigerjahre zu werden. Nichts weniger als ein Zeitzeuge der aufkeimenden Club Culture, der nun eine dreiteilige Clubveranstaltung im Wiener Fluc kuratiert.

"We Are The Robots" lautet der bei Kraftwerk entlehnte Titel der Partyreihe mit theoretischem Überbau zwischen Kunst und Musik. Im Fluc arbeitet man sich am Thema Roboterkultur ab und tut dies nicht nur mittels Beschallung - auch Installationen und Performances sollen für eine Sause mit Mehrwert sorgen. Der Auftakt der monatlich abgehaltenen Party steigt am Freitag. Doch auch am Sonntag lohnt ein Abstecher zum Praterstern. Im Fluc wird zeitig am Nachmittag nicht nur der 1. Mai feierlich begangen - Robota statt Roboter. Die für das Wiener Nachtleben wesentliche Clubinstitution feiert auch ihren neunten Geburtstag und tut dies ziemlich umfangreich. Ober- und unterirdisch sind unter anderem folgende Bands und Musiker zugange: Killed by 9 V Batteries, die fantastischen Elektro Guzzi, Bella Angora, Female Obsession und Markus Neve.

Ein Klassenkampf im Schanigarten - ein solcher ist am Sonntag auch im Rhiz angesagt: Die Zapfhähne stehen dort deshalb bereits ab 14 Uhr unter Druck. Das Programm könnte für einen 1. Mai passender nicht sein. Die vielköpfige Musikarbeiterkapelle widmet sich unter Mitwirkung von Menschen wie Austrofred, Pepi Öttl oder Irradiation Arbeiterliedern und Techno-Coverversionen. Ideologisch aufgeladenes Liedgut bekommt man dort von Singer-Songwriter Christian Wirlitsch präsentiert.

Traditionell lädt auch die Blue Box zum 1. Mai, wenngleich der beste Tag der Arbeit dort wohl schon gefeiert worden ist. (lux/ DER STANDARD, Printausgabe, 29.4.2011)