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Berkeley - Forscher der University of Berkeley haben in Brokkoli eine positive Wirkung gegen Prostatakrebs entdeckt. Verantwortlich dafür ist eine während der Verdauung dieses Gemüses gebildete Substanz, die das Wachstum der Krebszellen blockiert. Die gleiche Wirkung tritt bei anderen Cruziferen der Gattung Brassica genus wie Kohl, Karfiol und Kohlsprossen auf.

Diese Gemüse enthalten reichlich Indol-3-Carbinol, das während der Verdauung in 3,3-Diindolylmethan (DIM) umgebaut wird, schreiben die Forscher unter der Leitung des Ernährungswissenschaftlers und Toxikologen Leonard Bjeldanes in der Online-Ausgabe des Fachblatts Journal of Biological Chemistry. DIM wirkt als Anti-Androgen. Androgen ist für die normale Entwicklung und Funktion der Prostata wichtig, spielt aber auch eine zentrale Rolle in der frühen Prostatakrebs-Phase. Normalerweise wird der Krebs in dieser Phase mit anti-androgenen Medikamenten behandelt.

Vergleichswert

In den meisten Prostatakrebs-Fällen sind die Krebszellen auf Androgen resistent und wachsen unabhängig vom Hormon in der späteren Erkrankungsphase. In der aktuellen Studie führten die Reihe Vergleichstests zwischen DIM und Androgen-abhängigen Prostatakrebszellen durch. Es stellte sich heraus, dass die mit DIM behandelten Krebszellen um 70 Prozent weniger Wachstum zeigten. Gleichzeitig sanken die Werte des prostata-spezifischen Antigens (PSA). PSA gilt als Wachstumsfaktor bei Prostatakrebs.

Auf molekularer Ebene entspricht DIM dem synthetischen Anti-Androgen Casodex. Sie hindern Androgen an der Auslösung des Krebszellen-Wachstums. Die Ergebnisse sind für die Entwicklung von Therapeutika und Präventivmitteln gegen Prostata-Krebs sehr interessant, resümieren die Forscher. (pte)