Er hat die neue Orgel im Musikverein miteingeweiht; er hat als Dirigent mit Mime John Malkovich ein Mozart/Don-Giovanni-Musiktheater erarbeitet. Und: Martin Haselböck ist nun, da man den 200. Geburtstag von Franz Liszt feiert, unterwegs, live und auf CD Orchesterwerke des Virtuosen, Komponisten und Zukunftsmusikers zum Leben zu erwecken.

Haselböck tut dies mit seiner Wiener Akademie und auf Instrumenten, die den Klang der Liszt-Zeit berücksichtigen. Bei der Dante Symphony (NCA) spielen die Streicher auf Darmsaiten, und manche der Blasinstrumente wurden von Liszt-Orchestern verwendet. Ergebnis: kontrastreiche, dynamische Musik zwischen heftigem Drama und silbrig tönender Poesie – mit einem starken Gefühl für die Dramaturgie der Gedanken umgesetzt.

Im April wird die Produktion mit dem Ö1-Pasticcio-Preis ausgezeichnet, vergeben in Kooperation mit dem Standard und mit Standard-Redakteur Ljubisa Tosic als Jurymitglied. (red/ DER STANDARD, Printausgabe, 29.4.2011)