Wien - Die europäischen Leitbörsen haben am Mittwoch überwiegend im Plus geschlossen, nachdem die jüngsten Unternehmenszahlen großteils positiv ausgefallen waren. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 22,23 Einheiten oder 0,75 Prozent auf 2.977,59 Zähler.

Der Anlegerfokus war am heutigen Handelstag auf Einzelwerte mit Zahlenvorgaben gerichtet, hieß es aus Marktkreisen. So veröffentlichten einige Branchenschwergewichte wie Volvo, Credit Suisse oder GlaxoSmithKline ihre Erstquartalszahlen. An konjunktureller Front hielten sich die marktbewegenden Nachrichten hingegen in Grenzen. Während in Deutschland die Inflation im April mit 2,4 Prozent deutlich angestiegen war, konnte die britische Volkswirtschaft im ersten Quartal im Vergleich zum vorigen Vierteljahr um 0,5 Prozent wachsen.

Mit Spannung erwartete man nach Börsenschluss noch die Pressekonferenz zu den Ergebnissen der geldpolitischen Sitzung der US-Notenbank Fed. Ein drehen an der Zinsschraube wird zwar nicht erwartet, allerdings sorgt die erstmalige öffentliche Stellungnahme des Fed-Chefs zu den Entscheidungen im Offenmarktausschuss (FOMC) für reges Interesse.

Über den gesamten Handelstag hinweg präsentierte sich der Automobilsektor als stärkste Branche. Hier sorgten unter anderem Volvo-Papiere, die sich nach Zahlen um 2,11 Prozent auf 116,00 schwedische Kronen verteuerten, für eine positive Tendenz. Noch deutlicher im Plus zeigten sich Volkswagen, die mit einem Plus von 4,81 Prozent bei 126,50 Euro aus dem Handel gingen. Der Autokonzern konnte im ersten Quartal erstmals zwei Mio. Autos verkaufen. Auch Umsatz und Gewinn lagen über den Markterwartungen. Weitere Kursgewinner nach Zahlen waren Renault (plus 3,75 Prozent auf 40,92 Euro) und Porsche (plus 5,87 Prozent auf 47,87 Euro).

Kurssprung bei Ericsson

Mit Ericsson zeigte sich ein weiterer schwedischer Titel mit positiven Ergebniszahlen. Der weltgrößte Mobilfunkausrüster hat seinen Gewinn im ersten Quartal gegenüber dem Jahresauftakt 2010 verdreifacht. Der Nettoertrag stieg von 1,3 auf 4,1 Mrd. Kronen (459 Mio. Euro). Die Titel weiteten bis zum Handelsschluss ihre Gewinne aus und verteuerten sich schließlich um satte 10,75 Prozent auf 89,10 schwedische Kronen.

Bei den Pharmawerten machten GlaxoSmithKline mit guten Zahlen auf sich aufmerksam und schlossen mit einem Plus von 2,06 Prozent bei 1.286,5 Pence. Der britische Pharmakonzern hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres dank Einsparungen mehr verdient als im Vorjahr. Unter dem Strich ist der Überschuss nach Steuern und vor Restrukturierungen um neun Prozent auf 1,69 Mrd. Pfund (1,90 Mrd. Euro) gestiegen. Operativ wurde ein Ergebnis von 2,170 Mrd. nach 2,395 Mrd. Pfund im Vorjahr ausgewiesen.

In den Fokus rückten nach den jüngsten Umstrukturierungsplänen auch Nokia-Aktien. So streicht der weltgrößte Handyhersteller im Zuge einer Neuausrichtung weltweit 4.000 Stellen. Betroffen sind vor allem Dänemark, Finnland sowie Großbritannien. Der Stellenabbau soll bis Ende 2012 beendet sein. Die Papiere gingen in Helsinki mit einem Kursplus von 3,27 Prozent bei 6,16 Euro aus dem Handel.

Credit Suisse schlossen nach einem schwachen Start hauchdünn in der Gewinnzone und legten 0,03 Prozent auf 39,31 Schweizer Franken zu. Die Schweizer Großbank steigerte in den ersten drei Monaten dieses Jahres seinen Überschuss im Vergleich zum Vorquartal um 35 Prozent auf 1,1 Mrd. Schweizer Franken (857 Mio. Euro). Barclays sanken hingegen nach enttäuschenden Zahlen um 4,75 Prozent auf 287,5 Pence. Das britische Bankhaus verzeichnete in den ersten drei Geschäftsmonaten aufgrund eines schwächelnden Investmentbankgeschäfts einen Gewinnrückgang auf 1,01 Mrd. Pfund. (APA)


Börse Index Schluss Diff (%)

Wien ATX 2.876,43 +0,66
Frankfurt DAX 7.404,95 +0,66
London FT-SE-100 6.068,16 -0,02
Paris CAC-40 4.067,72 +0,55
Zürich SPI 5.954,55 -0,08
Mailand FTSE MIB 22.238,16 +1,39
Madrid IBEX-35 10.740,90 +0,85
Amsterdam AEX 359,71 +0,04
Brüssel BEL-20 2.750,77 +0,09
Stockholm SX Gesamt 369,45 +0,15
Europa Euro-Stoxx-50 2.978,25 +0,75