Wien - Für die am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden Ergebnisse der Erste Group zum ersten Geschäftsquartal 2011 erwarten die Analysten von der UniCredit und der Raiffeisen Centrobank (RCB) ein leichtes Gewinnwachstum und sinkende Risikovorsorgen auf Jahressicht. Erstmals wird in der Quartalsbilanz nach der ungarischen Bankenabgabe nun auch die österreichische Bankensteuer für die Erste Group schlagend.

Im Durchschnitt rechnen die Spezialisten mit einem leichten Aufwärtstrend beim Zinsüberschuss. Dieser soll in den ersten drei Monaten des Jahres bei rund 1,339 Mrd. Euro liegen nach 1,324 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Die Analysten der RCB erwarten einen leichten Anstieg des Kreditwachstums von 1,3 Prozent auf Quartalssicht. Der Anteil der faulen Kredite an den Krediten ("NPL-Ratio") dürfte laut RCB-Experte Stefan Maxian bei 7,8 Prozent liegen. Hier rechnet UniCredit mit einer gegenüber dem Schlussquartal 2010 unveränderten Rate von 7,5 Prozent an notleidenden Verbindlichkeiten.

Risikovorsorge auf hohem Niveau

Das schwierige Marktumfeld in Rumänien und Ungarn hält die Risikovorsorgen auf hohem Niveau, so UniCredit-Spezialist Thomas Neuhold. Auf Jahressicht dürften sich die Vorsorgen allerdings deutlich reduzieren. So muss die Bank nach Berechnungen der Analysten im ersten Quartal 447 Mio. Euro für notleidende Kredite zur Seite legen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahreswert von 531 Mio. Euro einen Rückgang um fast 16 Prozent.

Im ersten Quartal wird für die Erste Group erstmals die österreichische Bankensteuer anfallen. Demzufolge sollte in der Bilanz der Posten "Sonstige Steuern" deutlich von 50 auf 103 Mio. Euro ansteigen, rechnet die UniCredit. Der Vorsteuergewinn liegt nach den Konsensus-Schätzungen bei 397 Mio. Euro. Im ersten Jahresviertel 2010 lag der Gewinn vor Steuern bei 402 Mio. Euro und damit um 1,2 Prozent höher.

Unterm Strich hat die Erste Group den Prognosen zufolge 276,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Bei einem Vorjahresüberschuss von 255 Mio. Euro wäre dies ein Anstieg von 8,4 Prozent. Vor allem in der Tschechischen Republik sowie in der Slowakei wartet die Bankengruppe mit soliden Ergebnissen auf, so UniCredit-Analyst Neuhold. Die Sorgenkinder der Erste Group bleiben angesichts der schwächelnden Konjunktur weiterhin Rumänien und Ungarn. (APA)