Nouakchott - Nach wochenlangen Protesten geht jetzt auch die Regierung im westafrikanischen Mauretanien gewaltsam gegen Demonstranten vor. Mit Tränengas und Schlagstöcken trieben Sicherheitskräfte am Montag hunderte Menschen auseinander. Die Demonstranten hatten in der Hauptstadt Nouakchott ihren Unmut über die Regierung des verarmten Wüstenstaates auf die Straße getragen. Ermutigt durch die Volksaufstände in Ägypten und Tunesien forderten sie in Sprechchören und auf Transparenten den Rücktritt von Präsident Mohamed Ould Abdel Asis. Dieser hatte sich 2008 an die Macht geputscht und 2009 eine Wahl gewonnen.

Nach der Wahl hatte sich das Land zwar weitgehend stabilisiert. Die Kluft zwischen reicher arabischer Elite und verarmter afrikanischer Bevölkerung blieb aber groß. Abdel Asis gilt in der Region als einer der führenden Kämpfer gegen den nordafrikanische Ableger der Terrorgruppe Al-Kaida. Rivalen werfen ihm aber vor, die Bedrohung durch Islamisten zum eigenen Machterhalt aufgebauscht zu haben. Sein Führungszirkel steht zudem unter Korruptionsverdacht. (Reuters)