Bregenz - Bei Ausgrabungen in Bregenz hat ein Team des Bundesdenkmalamts eine ganze Reihe von Gräbern aus der späten Römerzeit entdeckt. Dazu gehören sechzehn sogenannte Körpergräber und neun Überreste von Brandbestattungen. Die archäologischen Funde beim Gymnasium Gallusstraße am Rande des Thurn-und-Taxis-Parks sind laut Berichten von ORF Radio Vorarlberg und "Vorarlberger Nachrichten" rund 1.700 Jahre alt. Sie werden nun in Innsbruck und Wien genau untersucht und sollen am Ende im Vorarlberg Museum in Bregenz ausgestellt werden.

Die Gräber gehören zu einem Bestattungsfeld der römischen Siedlung Brigantium, die nach der Eroberung des heutigen Vorarlberger Gebiets im Jahr 15 vor unserer Zeitrechung angelegt wurde - ihr Name ging auf eine ältere keltische Siedlung zurück. Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in jenem Bereich etwa 1.000 Urnen und Skelette gesichert. Unter dem Thurn-und-Taxis-Park könnten weitere Gräber liegen, hieß es. Da dieses Areal unter Schutz steht, werden dort aber keine Grabungen stattfinden.

Die Funde würden sehr schön den Übergang von der Brand- zur Körperbestattung im vierten bzw. fünften Jahrhundert dokumentieren, erklärten die Archäologen Maria Bader und Andreas Picker gegenüber dem Rundfunk bzw. den "VN". Die Skelette befanden sich in rund eineinhalb Meter Tiefe in gestreckter Rückenlage und mit gekreuzten Armen. Es handelt sich dabei um die Überreste von Frauen und Männern, die zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 18 und 60 Jahre alt waren. Bei ihren Grabungen stießen die Forscher auch auf Grabbeigaben wie Gefäße aus Ton, Bronze-Fibeln oder Essensreste in Form von Tierknochen. (APA/red)