Nantes - Familiendrama im westfranzösischen Nantes: Nach dem Leichenfund einer Frau und ihrer vier Kinder fahndet die Polizei nach dem Vater wegen Mordes. Der 50-Jährige sei offenbar nach Südfrankreich geflohen, teilten die Ermittler am Freitag mit. Die Polizei hatte am Donnerstag im Garten der Familie die fünf verscharrten Leichen entdeckt, die offenbar Schusswunden aufwiesen.

Die Ermittler entdeckten die Leichen unter der Terrasse. Die Ermittler gingen davon aus, dass es sich um die 49-jährige Agnes D. und ihre vier Kinder im Alter zwischen 13 und 21 Jahren handelte, die Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Die Gewalttat war nach Einschätzung der Ermittler vermutlich genau geplant worden.

Autopsie bestätigt Mordverdacht

Nach dem Familiendrama im westfranzösischen Nantes hat die Autopsie der fünf Leichen den Mordverdacht bestätigt. Es handele sich um "fünf methodische Hinrichtungen", sagte der Staatsanwalt von Nantes, Xavier Ronsin, am Freitag während einer Pressekonferenz. "Sie wurden im Schlaf mit einer Schusswaffe getötet", sagte Ronsin. Bei der Waffe handele es wahrscheinlich um ein Gewehr.

Auf jedes der fünf Opfer sei mindestens zweimal geschossen worden, in den Kopf oder in die Brust. Es seien Mordermittlungen eingeleitet wurden. Bisher fahndete die Polizei erfolglos nach dem Vater. Bei den Toten, die am Donnerstag im Garten des Hauses der Familie gefunden worden waren, handelte es sich um eine Frau und ihre vier Kinder.

Vater erzählte von Job als US-Geheimagent

Die beiden jüngeren Kinder wurden schriftlich von ihrer Privatschule mit der Begründung abgemeldet, die Familie wolle nach Australien auswandern. Die Abmeldung sei vor etwa zehn Tagen mit der Post eingegangen, zusammen mit einem Scheck über das restliche Schulgeld bis zu den Ferien, sagte der Schuldirektor Olivier Bouissou. Auch alle anderen offenen Rechnungen der Familie wurden beglichen, Freunde wurden per Brief über den angeblich bevorstehenden Weggang informiert.

Der 50-jährige Familienvater Xavier D. hatte kurz vor seinem Verschwinden Freunden gegenüber behauptet, er sei ein US-Geheimagent und werde in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Der Nachfahre eines wohlhabenden Adelsgeschlechts hatte nach Angaben einiger Anrainer ein kleines Geschäft im bretonischen Touristenort Pornic, anderen Angaben zufolge betrieb er ein kleines Anzeigenunternehmen und hatte in den Tourismus investiert. Seine Frau war eine engagierte Katholikin und gab Religionsunterricht. (APA)