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Während die Strompreise relativ stabil blieben, ist der Preis für Heizöl geradezu explodiert. Vielleicht der richtige Zeitpunkt zum Umstieg auf eine zeitgemäßere Heizvariante...

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Wien - Die Arbeiterkammer (AK) hat sich die Preise bei 14 Strom- und Gasanbietern angesehen - Fazit: Die Haushalte zahlen seit langem für Strom und Gas zu viel Geld an die Energiekonzerne. "Erhöhungen der Großhandelspreise in den letzten zweieinhalb Jahren haben die Energieanbieter schnell an die Konsumenten weitergegeben, Preissenkungen nur zögerlich oder gar nicht. Derzeit rollt eine Teuerungswelle bei den Gas- und Strompreisen", kritisiert AK-Präsident Herbert Tumpel am Freitag.

Seine Rechnung: "Während im Zeitraum Juli 2008 bis April 2011 der Großhandelspreis für Strom insgesamt um ein Fünftel und jener für Gas um neun Prozent gesunken ist, merken die Haushaltskunden von der Preisreduktion nichts. Im Gegenteil: Alle Stromversorger verteuerten im beobachteten Zeitraum ihre Strompreise deutlich. Die Gaspreise verharren - bis auf eine Ausnahme - auf einem zu hohen Preisniveau."

Besonders kräftig zugelangt haben beim Strompreis laut AK Energie-Preismonitoring der Verbund (seit Juli 2008 plus 21,7 Prozent), die EVN (plus 21,6 Prozent) und die Energie AG Oberösterreich (plus 20,4 Prozent). Die Spitzenreiter bei der Erhöhung der Gaspreise im selben Zeitraum sind die EVN (plus 25,7 Prozent), die Wien Energie (plus 23,4 Prozent) und die Energie Steiermark (plus 17,2 Prozent). Der einzige Gaslieferant, der seine Preise seit Juli 2008 gesenkt hat, ist demnach die Vorarlberger VEG (minus 8,8 Prozent).

Energiepreisindex: Kräftige Preissteigerung

Energie war für private Haushalte im ersten Quartal insgesamt deutlich teurer als im Vorjahr. Im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat legte der Energiepreisindex (EPI) der Österreichischen Energieagentur im Jänner um 10,3 Prozent zu, im Februar um 12,7 und im März um 12,3 Prozent. Während der Strompreis weitgehend unverändert blieb, verteuerten sich besonders Mineralölprodukte wie Benzin, Diesel und Heizöl deutlich. Gegenüber Dezember 2010 war Haushaltsenergie im März um 6,7 Prozent teurer.

Im Jänner stiegen die Preise für Superbenzin auf Monatssicht um 3,5 Prozent, Diesel wurde um 5,9 Prozent teurer. Im Februar schwächte sich die Teuerung wieder ab, legte im darauffolgenden Monat aber schon wieder zu: Superbenzin war im März um 4,3 Prozent teurer als im Vormonat, Diesel um 5,3 Prozent. Auf Jahressicht war Superbenzin im März um 15,6 Prozent teurer, Diesel sogar um 25,7 Prozent.

Heizölpreise explodierten

Auch Heizöl war zu Jahresbeginn über 20 Prozent teurer als im Jänner 2010. Gegenüber Dezember 2010 war der Preis um 3,2 Prozent höher. Diese Entwicklung setzte sich im Februar und im März fort, als es ein Plus von 3,3 Prozent bzw. 7,2 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vormonat gab. Im März war Heizöl um 28,9 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.

Der Gaspreis legte im Jänner auf Monatssicht um 2,1 Prozent zu, im Jahresvergleich war das ein Plus von 2,4 Prozent. Bis zum Ende des Quartals blieben die Preise unverändert. Im Vergleich zum März 2010 ergibt sich am Ende des Quartals dadurch ein Plus von 2,5 Prozent. Fernwärme war im März im Jahresvergleich um 1,6 Prozent teurer.

Feste Brennstoffe waren im Jänner und im März um 0,7 Prozent teurer als im jeweiligen Vorjahresmonat. Brennholz war im März um 0,4 Prozent teurer als im Vorjahr, Holzbriketts um 0,9 Prozent billiger.

Die Strompreise blieben im Vergleich zum Vorjahr stabil. Im März war Strom sogar um 0,1 Prozent billiger als im Vorjahr.

 

Mineralölwirtschaft sieht Einsparungen

Auch die Mineralölwirtschaft zieht eine Art Bilanz: Vor zwei Jahren vereinbarten die Mineralölwirtschaft, der Energiehandel und das Wirtschaftsministerium die freiwillige Reduktion des Energiebedarfes für Haushalte: Zwischen 2007 und 2009 wurden demnach 478 GWh eingespart, 2009 waren es 382 GWh. "Die Tendenz ist weiter steigend".

Insgesamt sollen laut Vereinbarung zwischen 2007 und 2016 im Raumwärmebereich bei Heizöl 2.100 GWh Energie eingespart werden. Dies soll durch die Verwendung von schwefelfreiem Heizöl extraleicht 10ppm und durch eine bundesweite Förderaktion für den Umstieg von alten Ölheizungsanlagen auf moderne Öl-Brennwerttechnik erreicht werden.

Seit 2009 läuft die Förderinitiative "Heizen mit Öl", die den Austausch von alten Geräten in moderne Öl-Brennwertkessel unterstützt. "Auch heuer wird wieder eine Förderung von 2.000 Euro ausbezahlt. Bislang wurden insgesamt 13.800 Förderanträge eingebracht, bei 84 Prozent aller Anträge sind die ersetzten Kessel älter als 20 Jahre, 6 Prozent der Kessel sind sogar älter als 40 Jahre", so Martin Reichard, Geschäftsführer der Heizen mit Öl GmbH, am Donnerstag in einer Aussendung.

AK-Tumpel kritisiert Strom- und Gasanbieter

Die Arbeiterkammer (AK) hat sich die Preise bei 14 Strom- und Gasanbietern angesehen. Ihr Fazit: Die Haushalte zahlen seit langem für Strom und Gas zu viel Geld an die Energiekonzerne. "Erhöhungen der Großhandelspreise in den letzten zweieinhalb Jahren haben die Energieanbieter schnell an die Konsumenten weitergegeben, Preissenkungen nur zögerlich oder gar nicht. Derzeit rollt eine Teuerungswelle bei den Gas- und Strompreisen", kritisiert AK-Präsident Herbert Tumpel am Freitag in einer Aussendung.

Seine Rechnung: "Während im Zeitraum Juli 2008 bis April 2011 der Großhandelspreis für Strom insgesamt um ein Fünftel und jener für Gas um neun Prozent gesunken ist, merken die Haushaltskunden von der Preisreduktion nichts. Im Gegenteil: Alle Stromversorger verteuerten im beobachteten Zeitraum ihre Strompreise deutlich. Die Gaspreise verharren - bis auf eine Ausnahme - auf einem zu hohen Preisniveau."

Besonders kräftig zugelangt haben beim Strompreis laut AK Energie-Preismonitoring der Verbund (seit Juli 2008 plus 21,7 Prozent), die EVN (plus 21,6 Prozent) und die Energie AG Oberösterreich (plus 20,4 Prozent). Die Spitzenreiter bei der Erhöhung der Gaspreise im selben Zeitraum sind die EVN (plus 25,7 Prozent), die Wien Energie (plus 23,4 Prozent) und die Energie Steiermark (plus 17,2 Prozent). Der einzige Gaslieferant, der seine Preise seit Juli 2008 gesenkt hat, ist demnach die Vorarlberger VEG (minus 8,8 Prozent). (APA)