Washington - Nach Problemen beim Landeanflug einer Maschine mit US-Präsidentengattin Michelle Obama an Bord vermuten die Behörden einen Fluglotsen-Fehler als Ursache. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB erklärte am Mittwoch, eine Untersuchung des Zwischenfalls eingeleitet zu haben. Auch die Luftfahrtbehörde FAA leitete Ermittlungen ein.

Die Boeing 737 der First Lady hatte am Montag die Landung abbrechen müssen, weil der Mindestabstand zwischen Obamas Maschine und einem Frachtflugzeug der Armee beim Anflug auf die Andrews Air Force Base nahe Washington nicht eingehalten worden war, wie die NTSB angab. Vorgeschrieben seien mindestens acht Kilometer, die Maschinen seien sich bis auf fünf Kilometer nahegekommen.

Laut CNN-Bericht soll auch die Ehefrau von US-Vizepräsident Joe Biden, Jill Biden, an Bord gewesen sein.

Die US-Flugsicherheit war zuletzt in die Kritik geraten, nachdem mehrere Lotsen bei der Arbeit eingeschlafen waren und Piloten Flugzeuge auf eigene Faust landen mussten. Fluglotsen-Chef Hank Krakowski hatte wegen der Vorfälle seinen Rücktritt eingereicht. Ein FAA-Bericht aus dem Februar zeigt einen alarmierenden Anstieg der Zwischenfälle im US-Luftverkehr um 81 Prozent zwischen 2007 und 2010. (AFP/red, DER STANDARD, 22.4.2011)