Genf - Europa hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Monaten einen großen Ausbruch von Masern erlebt. Die Organisation macht versäumte Impfungen für den Anstieg verantwortlich. 6.500 Menschen in 33 europäischen Ländern erkrankten nach Angaben der WHO in den vergangenen Monaten an Masern. Drei Viertel der Fälle seien aus Frankreich gemeldet worden.

Von Jänner bis März gab es demnach in Frankreich 4.937 Fälle, im gesamten Vorjahr waren es 5.090 gewesen. "Das sind eine Menge Fälle, gelinde gesagt", kommentierte die Leiterin des WHO-Büros für impfbare Krankheiten, Rebecca Martin. Die WHO habe herausgefunden, dass besonders unter den Zehn- bis 19-Jährigen viele nicht geimpft seien. Es müssten mindestens 90 Prozent der Bevölkerung geimpft sein, um solche Ausbrüche zu vermeiden, hieß es von der WHO.

Neben Frankreich wurden auch aus Spanien viele Fälle gemeldet. Allein in Andalusien wurden in zwei großen Masern-Ausbrüchen seit Oktober 600 Fälle gezählt. Auch in der Schweiz wurden zahlreiche neue Ansteckungen registriert. Das Bundesamt für Gesundheit zählte seit Ende letzten Jahres 321 Fälle, fast die Hälfte davon aus dem an der französischen Grenze liegenden Kanton Genf. (APA)