Sydney - Frustriert über die lange Wartezeiten haben Asylsuchende in Australien ihr Internierungslager angesteckt und die anrückende Feuerwehr dann mit Dachziegeln attackiert. Nach Angaben der Polizei nahm etwa ein Viertel der 400 Insassen des Villawood-Zentrums in Sydney an dem nächtlichen Aufstand teil. Erst am Donnerstagmorgen kam die Lage langsam unter Kontrolle. Das Gebäude wurde schwer beschädigt.

Die meisten Asylsuchenden kommen aus Afghanistan, Pakistan, Irak und Iran. Viele müssen mehr als ein Jahr auf ihre Anhörung warten und werden so lange wie Gefangene in Lagern festgehalten. Auch auf der australischen Weihnachtsinsel knapp 400 Kilometer südlich von Indonesien, wo tausende Asylsuchende untergebracht werden, kam es in diesem Jahr schon zu Ausschreitungen. "Die Asylsuchenden leben in permanenter Angst, zurückgeschickt zu werden", meinte Brami Jegan, Sprecherin der Hilfsorganisation Refugee Action Coalition (RAC). "Das würde sich bei jedem auf die psychische Verfassung auswirken." (APA)