Khartum - Tausende Menschen sind im Sudan einem Aufruf des Rebellenchefs von Darfur, Abdelwahid Nur, gefolgt und haben für ein Ende der Regierung von Präsident Omar al-Bashir demonstriert. Er habe in seiner Funktion als Chef der Bewegung SML zum Aufstand gegen das "islamische und völkermordende Regime" aufgerufen, bestätigte Nur am Mittwoch in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP aus seinem Exil in Kenia.

Nach Angaben von Augenzeugen demonstrierten in Salingi in der westsudanesischen Krisenregion Darfur tausende Menschen gegen Bashir sowie gegen die Erhöhung der Lebensmittelpreise. Die Polizei löste demnach die Kundgebung mit Tränengas und Schlagstöcken auf. In Nijala, der Hauptstadt von Süd-Darfur, lösten die Sicherheitskräfte gewaltsam eine Kundgebung von rund 900 Studenten vor ihrer Universität auf, wie ein weiterer Augenzeuge berichtete.

Weitere Proteste wurden aus El-Geneina sowie aus Deleng, einer Stadt in der nordsudanesischen Provinz Südkordofan, gemeldet. Dort protestierten rund 600 Studenten den Berichten zufolge auch gegen Gouverneur Ahmed Harun, der ebenso wie Präsident Bashir von Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur angeklagt ist. In Sudans Hauptstadt Khartum erstickten die Sicherheitskräfte die Proteste von rund hundert Studenten der El Nilein-Universität im Keim. Augenzeugen berichteten von zahlreichen Festnahmen. (APA)