Innsbruck - Mit einem ungewöhnlichen Fall von Spurensuche und der Ausforschung eines "Täters" hätten die Forensiker in Innsbruck beauftragt werden können, hätte sich das Problem nicht von selbst gelöst: Ende März war in einer aufgelassenen Telefonzelle an einer höheren Schule in Tirol die Notdurft einer Person gefunden worden. Der Direktor drohte den Schülern daraufhin mit DNA-Proben, um das "Ferkel" auszuforschen, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (TT) in ihrer Samstags-Ausgabe.

Nach dem Vorfall ließ der Schulleiter das "Corpus Delicti" einfrieren. Dass er die Hinterlassenschaft auch als persönliche Provokation empfunden haben soll, verneinte der Mann. Aber man müsse etwas dagegen tun, wurde der Direktor in dem Blatt zitiert.

In einem öffentlichen Aushang stellte er laut "TT" den Schülern schließlich ein Ultimatum: Er erwarte sich eine persönliche Entschuldigung des Verantwortlichen. Im Rahmen einer ernsthaften Fehlereinsicht wolle er dann von gröberen Folgen absehen. Der Schulleiter fügte noch hinzu, dass, sollte sich der Täter nicht melden, eine DNA-Untersuchung in Erwägung gezogen werde. Im Falle der Überführung eines Täters behalte sich die Schule entsprechende Konsequenzen wie Schulausschlussverfahren oder die Weitergabe der Kosten für die DNA-Reihenuntersuchung vor.

Den Vorwurf, dass er rechtsstaatlich bedenklich gehandelt habe, kann der Direktor laut dem Bericht nicht nachvollziehen. Schließlich habe er die Vorgehensweise nur erwogen, nicht durchgeführt, rechtfertigte sich der Mann. Inzwischen sei der Fall für ihn beendet, nachdem er ein anonymes Bekennerschreiben erhalten habe. (APA)