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Melzer überzeugte mit nahezu fehlerfreiem Spiel...

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...und verabschiedet Roger Federer.

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Monaco - Jürgen Melzer hat seinen nächsten bedeutenden Tennis-Erfolg gefeiert. Der 29-jährige Niederösterreicher gewann am Freitagnachmittag im Viertelfinale des mit 2,54 Millionen Euro dotierten ATP-Masters-1000-Tennis-Turniers in Monte Carlo 6:4,6:4 gegen den Schweizer Roger Federer. Es war der erste Sieg von Melzer über den Superstar und Grand-Slam-Turnier-Rekordgewinner, der zuvor in drei Duellen nicht einmal einen Satzgewinn von Österreichs aktuellem "Sportler des Jahres" zugelassen hatte.

Mit dem erstmaligen Einzug in ein Masters-1000-Halbfinale wird sich Melzer im ATP-Ranking weiter verbessern. Der als Nummer sieben eingestufte Weltranglistenneunte trifft nun am Samstag im Halbfinale (nach dem Doppelfinale, nicht vor 13 Uhr - ORF Sport Plus steigt um 12 Uhr 55 ein) auf den Spanier David Ferrer (Nr. 4 des Turniers und Nr. 6 im ATP-Ranking), der dem Serben Viktor Troicki beim 6:3,6:3-Viertelfinalerfolg keine Chance ließ. Im "Head-to-Head" führt Ferrer gegen Melzer zwar 3:2, der Deutsch Wagramer hat aber die bisher letzten beiden Duelle im Vorjahr für sich entschieden.

Der spätere Finalgegner des Siegers wird im Spiel zwischen Rafael Nadal (ESP) und Andy Murray (GBR) entschieden. Der Weltranglistenerste Nadal besiegte Ivan Ljubicic (CRO) ganz klar mit 6:1 und 6:3, wie auch der Schotte Murray mit Frederico Gil (POR) bei seinem 6:2 und 6:1-Sieg keine Probleme hatte

Rückenschmerzen besiegt, Gegner auch

"Er hat gut und aggressiv gespielt. Er hat mir wenig Chancen gegeben", lautete der Kommentar von Federer. Trotz 24 unerzwungener Fehler war der Mann aus Basel mit seinem Auftaktturnier auf Sand nicht unzufrieden. "Ich denke nicht, dass ich schrecklich gespielt habe. Es war erst meine erste Woche auf Sand, ich habe daher noch nicht erwartet, dass ich gleich in Hochform agiere. Es war ein solides Turnier", meinte Federer, der Melzer in den Duellen zuvor auf Gras bzw. Hartplatz klar dominiert hatte.

Das Match begann für Melzer im wahrsten Wortsinn schmerzhaft. Nach dem Auftaktspiel, das an Aufschläger Federer ging, klagte der Österreicher nämlich über Schmerzen im oberen Rückenbereich und beantragte deshalb eine dreiminütige Verletzungspause beim Schiedsrichter, um sich vom Physiotherapeuten behandeln lassen zu dürfen. Dieser brachte Melzer wieder auf Vordermann, denn in der Folge war von einer Blessur beim French-Open-Halbfinalisten des Vorjahres nichts zu merken.

Melzer nützte bei sehr windigen Bedingungen auf dem Centre Court seine erste Breakchance zum 3:2 und wehrte im darauffolgenden Game gleich drei Breakbälle von Federer ab. Bei 5:4 musste er eine weitere Breakchance des Schweizers zunichtemachen, ehe er nach 48 Minuten seinen ersten Satzball verwertete. Der zweite Durchgang begann gleich mit zwei Breakbällen für Melzer, die Federer aber abwehrte.

Auch in seinem zweiten Aufschlagsspiel hatte der Eidgenosse Probleme. Diesmal schaffte Melzer, der die Partie nun mit zahlreichen Rückhand-Winnern und Stoppbällen diktierte, mit Hilfe der Netzkante das Break zum 2:1. Bei 2:3 ließ Federer, der es nun vermehrt mit Netzangriffen probierte, zwei weitere Chancen auf den Ausgleich aus. Danach hatte Melzer nur noch eine brenzlige Situation zu überstehen, wehrte aber bei 4:3 auch den siebenten und letzten Breakball von Federer ab und nützte nach 1:44 Stunden seinen zweiten Matchball. (APA)