Salzburg – In der Flachgauer Gemeinde Bürmoos mit ihren knapp 5.000 Einwohnern sind seit vergangenem Herbst drei Menschen nach Drogenkonsum gestorben. Einen entsprechenden Bericht des ORF-Radios bestätigte am Mittwoch Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt Salzburg. Erst in der vergangenen Woche starb ein noch nicht einmal 16-Jähriger, nachdem er die Ersatzdroge Substitol zu sich genommen hatte.

Der erste Todesfall ereignete sich im Herbst des Vorjahres. Ein 36-Jähriger, der schon lange der Drogenszene angehört haben soll, war nach dem Konsum von Suchtmitteln gestorben. Er war letztlich an Erbrochenem erstickt, hieß es bei der Pressestelle der Sicherheitsdirektion Salzburg. Außerdem war bei der Obduktion eine Thrombose festgestellt worden. Vor einigen Wochen überlebte dann ein 21-Jähriger laut Voggenberger einen Schuss Heroin nicht. Bei ihm wurde als Todesursache Atemstillstand festgestellt.

Prävention soll ausgeweitet werden

Und in der Vorwoche starb der 15-Jährige. Vor allem der Tod dieses jungen Burschen gibt den Ermittlern noch Rätsel auf: Bei der Obduktion sei nämlich Wasser in der Lunge gefunden worden, so Voggenberger. "Das Gutachten der Gerichtsmedizin liegt aber noch nicht vor, weitere Untersuchungen sind noch im Laufen", sagte ein Sprecher der Sicherheitsdirektion. Außerdem dürfte ein Bekannter, der beim Konsum des Substitols dabei war, davongelaufen sein, als der Bursch bewusstlos geworden war. Gegen ihn wird nun offenbar wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung ermittelt.

Betroffen zeigte sich im Gespräch Bürgermeister Peter Eder (SPÖ). "Das waren junge Burschen, die noch sehr viel im Leben vor sich gehabt hätten. Mein Mitgefühl gilt den Familien." Man wisse von einer Gruppe in der Gemeinde, die dem Drogenmilieu zugerechnet wird. "Ich bin aber überzeugt, dass alle drei Toten Opfer waren und keine Täter", so Eder.

In der Flachgauer Gemeinde würden seit Jahren Drogenpräventions-Programme an den Schulen laufen, die der Ortschef nun ausweiten möchte. Mit Unterstützung des Landes werde man auch sogenannte aufsuchende Jugendarbeit betreiben, bei der man die jungen Menschen dort "abholen" will, wo sie sich aufhalten. Außerdem sollen die Eltern sensibilisiert werden. (APA)